Ölpreise steigen erneut
New York – Die Ölpreise sind am Montag auf den höchsten Stand seit einem Jahr gestiegen. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 63,37 US-Dollar. Das waren 94 Cent mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 92 Cent auf 60,36 Dollar.
Im frühen asiatischen Handel erreichten der US-Ölpreis bei 60,95 Dollar und der Brent-Preis bei 63,76 jeweils den höchsten Stand seit Januar 2020. Bereits am vergangenen Freitag gab es einen kräftigen Preisanstieg, den Marktbeobachter unter anderem mit Kursverlusten des US-Dollar begründeten. Ein schwächerer Dollar macht Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen günstiger, da es in Dollar gehandelt wird. Dies stärkt die Nachfrage und stützt die Ölpreise. Seit dem europäischen Freitagmittagshandel haben die Ölpreise mittlerweile jeweils etwa fünf Prozent zugelegt.
Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank verwies in einer Einschätzung auf eine gute Nachfrage nach Rohöl in Asien. Ausserdem sprach er auch von einer «Wiederbelebung der Nachfrage in den USA». In der grössten Volkswirtschaft der Welt werde die Nachfrage nach Rohöl durch ein gewaltiges Konjunkturpaket gestützt, das die Regierung unter Präsident Joe Biden auf den Weg bringen wolle.
Am Markt wurde aber auch auf die kalte Witterung in wichtigen Industriestaaten verwiesen. So habe unter anderem ein scharfer Kälteeinbruch in den USA die Förderung, den Transport und die Verarbeitung von Rohöl zu Treibstoffen behindert und die Preise gestützt.
Im späteren Tagesverlauf fehlte es dem Ölmarkt jedoch an Impulsen. Die Ölpreise bewegten sich kaum noch. In den USA waren die Märkte wegen eines Feiertags geschlossen. (awp/mc/pg)