Nestlé löst Milliarden für Wassergeschäft in Nordamerika
Lausanne – Der Nahrungsmittelkonzern Nestlé kommt bei der Umgestaltung seines Wassergeschäft einen Schritt weiter. So werden die Marken von Nestlé Waters Nordamerika an amerikanische Finanzinvestoren verkauft. Nestlé löst dafür 4,3 Milliarden Franken.
Mit den US-Finanzinvestoren One Rock Capital Partners und Metropoulos & Co. sei eine Vereinbarung zum Verkauf der regionalen Quellwassermarken, des Geschäfts mit aufbereitetem Flaschenwasser sowie des Getränkelieferdienstes in den USA und Kanada erzielt worden, teilte Nestlé am Mittwoch mit. Die Transaktion habe einen Wert von 4,3 Milliarden Dollar.
Die veräusserten Geschäfte erzielten laut den Angaben im Jahr 2019 einen Umsatz von rund 3,4 Milliarden Franken. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der üblichen Bedingungen und soll bei deren Erfüllung abgeschlossen werden.
Verkauft werden Marken wie Poland Spring, Deer Park, Ozarka, Ice Mountain, Arrowhead oder Pure Life, aber auch der US-Getränkelieferservice ReadyFresh. An Premium-Marken wie Perrier, S.Pellegrino und Acqua Panna will Nestlé festhalten, sie sind deshalb nicht Bestandteil des Deals.
US-Wassergeschäft steht schon länger zur Disposition
Der Deal ist keine Überraschung: Anfang Februar hatten Medien über exklusive Verhandlungen berichtet. Nestlé selber hatte die strategische Überprüfung des Wassergeschäfts in den USA und dessen möglichen Verkauf bereits im vergangenen Sommer angekündigt und einen Entscheid für Anfang 2021 in Aussicht gestellt. Vorgesehen sind auch Zukäufe.
Das Wassergeschäft gehört eigentlich zu den Produktkategorien, die Nestlé als wachstumsstark definiert hat. Doch diesen Anspruch hat die Sparte schon länger nicht einlösen können. Um das zu ändern, wollte sich Nestlé von Marken wie Pure Life oder Poland Spring trennen und stattdessen auf bekannte Premium-Marken wie Perrier oder San Pellegrino setzen.
Konzernumbau wird weiter vorangetrieben
Ende August 2020 hatte Nestlé bereits das chinesische Wassergeschäft abgestossen. Auf der anderen Seite kauft der Konzern in wachstumsstarken Bereichen wie gesunden Fertigmahlzeiten zu. Nestlé-Chef Mark Schneider hatte zuletzt anlässlich der Neunmonatszahlen sein Ziel bestätigt, den Konzernumbau in einem ähnlichen Umfang wie schon in der Vorperiode vorantreiben zu wollen. In den letzten drei Jahren beliefen sich die Transaktionen auf 12 Prozent des Umsatzes.
In der aktuellen Mitteilung wird Schneider dahingehend zitiert, dass sich die Gruppe mit dem Verkauf dieser Wassergeschäfte nunmehr etwa auf die Premium-Wassermarken sowie auf lokales Mineralwasser beziehungsweise auf Innovationen, wie funktionales Wasser, konzentrieren könne. «Wir treiben die Umgestaltung unseres globalen Wassergeschäfts weiter voran und richten es auf langfristiges und profitables Wachstum aus», so Schneider.
Weiter bekräftige Nestlé die Absicht, das gesamte Wasserportfolio bis 2025 CO2-neutral zu gestalten. (awp/mc/pg)