Vetropack kann sich im zweiten Halbjahr steigern

Vetropack kann sich im zweiten Halbjahr steigern
Vetropack-CEO Johann Reiter. (Foto: Vetropack)

Bülach – Der Flaschen- und Glasverpackungshersteller Vetropack hat 2020 wegen der Coronakrise deutlich weniger verkauft. Nach einem schwierigen ersten Halbjahr konnte das Unternehmen allerdings im zweiten Halbjahr wieder mehr Gas geben.

Der Umsatz sank im Gesamtjahr um 7,3 Prozent auf 662,6 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Im ersten Halbjahr hatte der Rückgang allerdings noch 10 Prozent betragen. In Lokalwährungen war der Rückgang mit -3,5 Prozent zudem deutlich geringer.

Vetropack verkaufte mit 4,86 Milliarden Stück auch deutlich weniger Verpackungsglas als noch im Vorjahr (5,16 Mrd.). Dafür war vor allem der Bereich der Hotellerie und Gastronomie verantwortlich: Aufgrund der monatelangen Corona-bedingten Schliessung der Gastronomiebetriebe sank die Nachfrage nach Wein, Bier und insbesondere Süssgetränken, Mineralwasser und Fruchtsäften, wie Vetropack schreibt.

Reingewinn steigt dank Immobilienverkauf
Wegen der Pandemie habe Vetropack im Geschäftsjahr 2020 die Produktion gedrosselt. Parallel wurden straffe Kostenreduktionen in allen Bereichen durchgeführt, wie es in der Mitteilung heisst. Dank diesen Massnahmen habe die Gruppe einen Betriebsgewinn (EBIT) von 76,1 Millionen (VJ: 89,4 Mio) und eine EBIT-Marge von 11,5 Prozent erreicht.

Im ersten Halbjahr 2020 verkaufte die Vetropack-Gruppe eine nichtbetriebsnotwendige Immobilie im Kanton Zürich, aus deren Verkauf ein einmaliger Erlös nach Steuern von 9,1 Millionen Franken resultierte. Unter dem Strich blieb somit ein Gewinn von 81,2 Millionen, was einer Steigerung um 12,2 Prozent entspricht. Die Aktionäre erhalten deshalb eine gleich hohe Dividende wie im vergangenen Jahr von 1,30 Franken pro Aktie.

Beim Umsatz hat Vetropack die Erwartungen der Finanzgemeinde genau ins Schwarze getroffen. Beim EBIT und beim Reingewinn wurden die Erwartungen übertroffen.

Erholung nicht absehbar
Wann und wie schnell sich die Wirtschaft wieder erholen wird, bleibe weiterhin unsicher, heisst es. Der Gruppe stünden jedoch für das aktuelle Jahr die gesamten Kapazitäten zur Verfügung, denn es seien keine grösseren Revisionen an den Schmelzwannen notwendig. Weil der Glas-Trend anhalte, gehe man aus heutiger Sicht davon aus, diese Kapazitäten auch voll auszulasten.

2020 hätten die coronabedingten Veränderungen zu höheren Lagerbeständen in der gesamten europäischen Behälterglasbranche geführt und in der Folge seien die Rohmaterial-, Energie- und Transportkosten gesunken. Das habe im Verlauf des Berichtsjahrs zu einem zunehmend kompetitiven Markt mit hohem Margendruck geführt.

2021 seien die Energie- und Transportkosten überproportional angestiegen und es sei unsicher, ob diese Teuerungen am Markt akzeptiert würden. Aus diesen Gründen geht Vetropack davon aus, dass die Gruppe im Falle ähnlicher Wechselkursverhältnisse die Nettoerlöse organisch wie auch akquisitionsbedingt steigern könne. Die EBIT-Marge dürfte laut den Angaben etwas zurückgehen. (awp/mc/ps)

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