Ölpreise geben nach – Corona-Lage in Europa verunsichert
New York / London – Die Ölpreise sind am Dienstag angesichts steigender Nachfragesorgen unter Druck geraten. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) Nordseeöl der Sorte Brent 68,34 Dollar. Das waren 54 Cent weniger als am Montag. Der Preis für ein Fass amerikanisches Erdöl der Marke West Texas Intermediate (WTI) fiel um 73 Cent auf 64,66 Dollar.
Belastet wurden die Ölpreise vor allem durch konjunkturelle Risiken in Europa. Mit steigenden Corona-Infektionszahlen wüchsen die Zweifel, ob es zu der erwarteten kräftigen Erholung der Nachfrage komme, kommentierte das Rohstoffteam der Commerzbank. Hinzu komme die Aussetzung der Corona-Impfungen mit dem Impfstoff von Astrazeneca. Der ohnehin schleppende Impfprozess werde dadurch weiter verzögert.
In den vergangenen Monaten haben sich die Ölpreise deutlich von ihrem scharfen Einbruch in der ersten Corona-Welle vor etwa einem Jahr erholt. Zuletzt liess der Schwung aber etwas nach. Neben Nachfragesorgen verweisen Experten darauf, dass die Ölförderung mit steigenden Preisen rentabler für Schieferölproduzenten aus den USA werde. Die könnten dann also mehr Öl produzieren. Dieses Szenario begrenze den Preisauftrieb. (awp/mc/ps)