Swissmedic: Keine Hinweise auf neue «Sicherheitsprobleme» der Impfungen
Bern – Das Heilmittelinstitut Swissmedic hat bisher 862 Meldungen von vermuteten unerwünschten Nebenwirkungen nach einer Corona-Impfung erhalten. Das entspricht einem Fall auf 1000 verabreichte Impfdosen. Hinweise auf neue «Sicherheitsprobleme» gab es keine.
30,5 Prozent der Meldungen über Nebenwirkungen oder 263 Fälle wurden als schwerwiegend eingestuft, wie Swissmedic am Freitagmorgen mitteilte. Die häufigsten Reaktionen waren dabei Fieber, Luftnot, Überempfindlichkeit, Infektion mit einer Covid-19-Erkrankung, Erbrechen, Schwindel, Kopfschmerzen und Herpes Zoster.
Einige der Patientinnen mussten zwar im Spital behandelt werden. In den meisten Fällen seien die Personen nicht gefährdet gewesen. Ihr Durchschnittsalter lag bei 70,6 Jahren.
Den grössten Teil der Nebenwirkungen erachtete Swissmedic als «nicht schwerwiegend» (69,5 Prozent). In 70 Fällen kam es explizit nach der zweiten Impfdosis zu Reaktionen.
Die Betroffenen waren im Durchschnitt 64,4 Jahre alt, 42,7 Prozent waren über 75-jährig. In zwei Drittel der Fälle (67,9 Prozent) handelte es sich um Frauen, die unter den Nebenwirkungen zu leiden hatten.
Keine Todesfälle wegen Impfung
37 Personen starben «in unterschiedlichem zeitlichen Abstand zur Impfung». Diese Fälle seien «besonders sorgfältig analysiert» worden, hiess es. Bei diesen Patienten lag das Durchschnittsalter bei 83,8 Jahren und sie litten mehrheitlich unter Vorerkrankungen.
Es gebe auch weiterhin keine Hinweise, dass die Impfung die Ursache für den Todesfall gewesen sei. «Nach jetzigen Kenntnisstand» hätten «unabhängig von den Impfungen auftretende Erkrankungen» zum Tod geführt.
Nutzen-Risiko-Profil bleibt positiv
460 Meldungen gingen nach einer Impfung mit dem Vakzin von Pfizer/Biontech ein, 393 nach einer Moderna-Impfung. Bei 9 Fällen wurde der Impfstoff nicht angegeben. Für Swissmedic ändere sich durch die gemeldeten Nebenwirkungen nichts am positiven Nutzen-Risiko-Profil der Profil der Corona-Impfungen.
Swissmedic betont, dass die bekannten, nicht schwerwiegenden Nebenwirkungen nicht gemeldet werden müssen. Dazu gehören zeitweilige Schmerzen und Schwellungen an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Schüttelfrost, Fieber, Kopf- sowie Muskel- und Gelenkschmerzen.
BAG registriert 166’650 neue Impfungen in den letzten 7 Tagen
In der Schweiz sind zwischen dem 18. und 24. März 166’650 Impfdosen gegen Covid-19 verabreicht worden. Pro Tag wurden damit durchschnittlich 23’807 Impfungen durchgeführt. Im Vergleich zur Woche davor stieg die Impfkadenz um 17 Prozent.
Insgesamt wurden bis Mittwoch 1’347’740 Impfungen durchgeführt. Bislang sind 506’559 Personen vollständig geimpft, das heisst 5,9 Prozent der Bevölkerung haben bereits zwei Impfdosen erhalten. Bei 334’622 Personen wurden bislang nur die Erstimpfung durchgeführt.
Bereits an die Kantone ausgeliefert, aber noch nicht eingesetzt, sind momentan 365’735 Impfdosen. Zudem sind noch 106’100 Impfdosen beim Bund gelagert. (awp/mc/pg)