Schweizer Exportwirtschaft lässt Corona hinter sich

Schweizer Exportwirtschaft lässt Corona hinter sich

Bern – Die Schweizer Exporteure haben im Startquartal 2021 wieder mehr Waren ins Ausland verkauft als in der Vor-Corona-Zeit. Namentlich die Ausfuhren nach Europa erholten sich.

Die Schweizer Wirtschaft verkauft ihre Waren ins Ausland, als gäbe es keine zweite Coronawelle oder keine Corona-Einschränkungen in vielen Ländern der Welt. Konkret nahmen die Ausfuhren zwischen Januar und März saisonbereinigt zum Vorquartal um 4,8 Prozent auf 58,1 Milliarden Franken zu, wie die Eidgenössische Zollverwaltung am Donnerstag mitteilte.

Zum Vergleich: Im vierten Quartal 2019 – dem letzten Quartal vor Ausbruch der Seuche – lagen die saisonbereinigten Exporte bei 57,7 Milliarden. Somit sei nun das Niveau vor Ausbruch der Pandemie wieder überschritten worden, schlussfolgert die Zollverwaltung. Mehr noch: Der aktuelle Wert sei der zweithöchste aller Zeiten.

Und diese Verbesserung war laut den Angaben breit abgestützt. So hätten die vier wichtigen Sparten Chemie/Pharma, Maschinen/Elektronik, Metalle und Uhren das Vor-Corona-Niveau überschritten, wobei die Veränderungsraten zum Vorquartal zwischen 4,0 und gut 9 Prozent betrugen.

Europa schenkt ein
Regional betrachtet legten laut der Zollverwaltung vor allem die Ausfuhren nach Nordamerika ausgeprägt zu. Hier betrug das Plus zum Vorquartal 18,5 Prozent, wobei dies zu einem grossen Teil mit den stets stark schwankenden Exporten des Pharma- und Chemiesektors zu tun gehabt habe. Weil die einzelnen abgerufenen Chargen zum Teil sehr gross sind, müssen die Werte dieses Sektors stets mit einer gewissen Vorsicht genossen werden.

Zugenommen haben im ersten Quartal aber auch die Ausfuhren nach Asien (+2,6%), wobei die Exporte nach China einen Höchststand erreichten. Und auch Europa legte zu (+4,6%). Letzteres schenkt besonders ein, weil Europa die mit Abstand wichtigste Absatzregion der Schweizer Firmen ist.

Knapp 60 Prozent aller Ausfuhren gehen in Länder des alten Kontinents. Zum Vergleich: Asien kommt auf einen Anteil von knapp einem Viertel, Nordamerika auf gut einen Fünftel.

Importe hinken hinterher
Die Importe legten im Startquartal zwar ebenfalls leicht zu. Tendenziell stagnierten diese aber seit dem dritten Quartal 2020, so die Zollverwaltung. Somit klaffe bei den Einfuhren nach wie vor eine beträchtliche Lücke zur Vor-Corona-Zeit. Die Handelsbilanz schloss daher im ersten Quartal mit einem Überschuss von 11,3 Milliarden Franken.

Immerhin wiesen die Importe aus Europa seit dem Tiefststand im zweiten Quartal 2020 eine positive Tendenz auf, wurde betont. Konkret habe Deutschland im Startquartal 2021 den höchsten Wachstumsbeitrag geliefert. Und generell sei der Importhandel mit allen Nachbarländern wieder dynamischer. (awp/mc/ps)

EZV

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