Corona-Notstand als Bürde: Japans Wirtschaft wieder geschrumpft
Tokio – Japans Wirtschaft ist in Folge eines erneuten Corona-Notstands erstmals seit drei Quartalen wieder geschrumpft. Wie die Regierung am Dienstag auf Basis vorläufiger Daten mitteilte, sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der vor Deutschland drittgrössten Volkswirtschaft der Welt auf das Jahr hochgerechnet um 5,1 Prozent und damit etwas stärker als von Volkswirten erwartet.
In den vorangegangenen Quartalen hatte Japans Wirtschaft noch kräftig aufgeholt, nachdem die Exportnation im Zuge der Corona-Pandemie in eine schwere Rezession gerutscht war. Bezogen auf das gesamte abgelaufene Fiskaljahr, das am 31. März endete, schrumpfte Japans Wirtschaft im zweiten Jahr in Folge, und zwar um 4,6 Prozent. Das ist der stärkste Einbruch seit Beginn der Erfassung dieser Daten in 1955.
Auf Vorquartalsbasis sank Japans BIP in den ersten drei Monaten dieses Kalenderjahres um 1,3 Prozent, wie aus den vorläufigen Daten hervorgeht. Inzwischen hat die Regierung wegen wieder steigender Infektionszahlen abermals den Notstand für Tokio und weitere Präfekturen verlängert.
Experten erwarten denn auch, dass es noch Jahre dauern wird, bis sich die japanische Wirtschaft vollständig von den Auswirkungen der globalen Pandemie erholt. Das Inselreich ist aufgrund seiner exportorientierten Wirtschaftsstruktur besonders stark von einem offenen und lebhaften Welthandel abhängig. (awp/mc/ps)