Fehlende ausländische Gäste erschweren Sommersaison der Hotellerie
Bern – Die neuste Lageeinschätzung von HotellerieSuisse zeigt, dass die Erholung in der Beherbergungsbranche – insbesondere in den Städten – noch einen weiten Weg vor sich hat. So liegen die erwarteten Auslastungen während dem Sommer aktuell schweizweit circa auf Vorjahresniveau. Gleichzeitig bleiben auch die Umsatzeinbussen in der Hotellerie sehr hoch.
Schweizweit werden die Auslastungen in den Sommerferien nicht höher sein als im Jahr 2020. Zieht man die Auslastungen vom Juli 2019 hinzu, zeigt sich, dass die touristische Erholung wohl erst 2022 mit der Rückkehr der Fernmärkte und dem Businesstourismus richtig Fahrt aufnehmen wird.
Bereits die zweite Sommersaison erschwert
Gemäss der aktuellen Lageeinschätzung liegen die erwarteten Auslastungen für die Monate Juni bis August schweizweit bei durchschnittlich 48 Prozent (ggü. 2019: 72 %). Dies entspricht einem Rückgang von rund einem Viertel. Betrachtet man die einzelnen Monate, liegen die Auslastungen für den Monat Juni 2021 sowohl in alpinen wie auch in städtischen Regionen teils massiv tiefer als noch 2019. Vor allem der aktuelle durchschnittliche Auslastungsstand in der Stadthotellerie im Vergleich zu 2019 ist schlecht (39 % vs. 81 %). Auch im Juli muss – trotz Sommerferien – mit teils massiven Einbussen gerechnet werden. Die erwartete durchschnittliche Auslastung im August beträgt im alpinen Raum 58 Prozent. 2019 lag die Auslastung noch bei 70 Prozent. Die städtischen Gebiete erwarten auch in diesem Jahr massiv weniger Auslastung im August.
Bisher liegt der Buchungsstand auf dem Vorjahresniveau (2021: 46 %, 2020: 45 %) und weit unter den Auslastungen vor der Corona-Pandemie (2019: 75 %). Zwar werden inländische Gäste auch dieses Jahr mehrheitlich in der Schweiz Ferien machen. Es ist jedoch auch damit zu rechnen, dass Schweizerinnen und Schweizer vermehrt ins Ausland reisen werden, wenn es die Situation zulässt. Zudem fehlen wichtige Gäste aus Fernmärkten nach wie vor.
Frühlingsferien mit hohen Verlusten
Mindestens 36 Prozent aller Betriebe schweizweit erleiden während den Frühlingsferien Verluste von über 40 Prozent. Bei den Stadthotels sind es gar 50 Prozent, die einen Verlust von 40 Prozent und mehr aufweisen – 18 Prozent gar einen Verlust von 70 Prozent und mehr. Landesweit bleiben die Umsatzeinbussen in der Hotellerie damit auf sehr hohem Niveau. Betrachtet man die gesamte Wintersaison (November 2020 bis April 2021), verzeichnen 61 Prozent der Betriebe Verluste von über 40 Prozent, in der Stadthotellerie gar 83 Prozent der Betriebe. Durchschnittlich entspricht dies Verlusten von über einer Million Franken pro Betrieb in der vergangenen Wintersaison, in der Stadthotellerie von knapp 1,5 Millionen Franken. (Hotelleriesuisse/mc/pg)