Devisen: Euro und Franken legen zum Dollar zu
Frankfurt – Der Euro ist am Dienstag gestiegen. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,2251 US-Dollar nahe am Tageshoch gehandelt und damit klar über den 1,2220 Dollar am Morgen.
Auch der Franken verteuerte sich zum «Greenback» deutlich. Aktuell kostet ein Dollar noch 0,8952 Franken nach Kursen von beinahe 0,90 Franken im frühen Geschäft. Der Euro geht zu etwas tieferen 1,0967 Franken um.
Robuste Konjunkturdaten aus der Eurozone hätten den Euro zum Dollar gestützt, heisst es im Handel. So ist die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone im Mai laut einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens IHS Markit auf den höchsten Stand seit Beginn der Umfrage im Juni 1997 gestiegen. Ein ebenfalls stärker als erwartet ausgefallener Anstieg der Stimmung in den Industriebetrieben der USA konnte den Euro am Nachmittag nicht belasten.
Daten zur Preisentwicklung im Fokus
Im Mittelpunkt des Interesses stehen derzeit Daten zur Preisentwicklung. Im Mai ist die Inflation in der Eurozone leicht über das Ziel der EZB gestiegen. Erstmals seit November 2018 kletterte die Jahresinflationsrate auf 2,0 Prozent. Ähnlich wie in den vergangenen Handelstagen zeigten Inflationsdaten aber keine stärkere Reaktion beim Euro. Darin zeigt sich nach Einschätzung von Experten, dass es am Markt trotz steigender Teuerung nach wie vor wenig Hoffnung auf eine Änderung der extrem lockeren Geldpolitik der EZB gibt.
«Rufe nach einem Überdenken des aktuellen geldpolitischen Kurses gibt es zwar aus den Reihen der EZB-Notenbanker, diese dürften jedoch einstweilen in der Minderheit bleiben», erklärte Elmar Völker, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg. «Ein Grund hierfür ist nicht zuletzt die weiterhin gemässigte Kerninflation.» Bei der Kerninflation werden schwankungsanfällige Preise für Energie- und Lebensmittel rausgerechnet. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1900 Dollar gehandelt. Das waren etwa 6 Dollar weniger als am Vortag. (awp/mc/ps)