Innovation auf dem Bau: Das Haus aus dem Drucker
Weissenhorn – PERI, international einer der grössten Hersteller und Anbieter von Schalungs- und Gerüstsystemen, druckt in Tempe (Arizona) das erste Wohnhaus in den USA. Nach den ersten beiden gedruckten Wohnhäusern in Deutschland ist dies ein weiterer wichtiger Schritt bei der Marktentwicklung dieser neuen Technologie für das bayrische Familienunternehmen. Es ist eines der ersten bis dato im 3D-Druck-Verfahren durchgeführten Wohnbauprojekt in den USA, das alle behördlichen Genehmigungsprozesse vollständig und erfolgreich durchlaufen hat.
PERI druckt in Tempe ein eingeschossiges Einfamilienhaus mit ca. 160 qm Wohnfläche. Für die reine Druckzeit sind rund zwei Wochen angesetzt. Nach heutigen Planungen wird das Haus im August/September 2021 bezugsfertig sein. Bauherr und Partner von PERI bei diesem Projekt ist die Regionalorganisation von «Habitat for Humanity» in Arizona. «Habitat for Humanity» ist eine weltweit tätige Non-Profit Organisation, die mit Hilfe von Spenden, Sponsoren und Freiwilligen über regional tätige Landesorganisationen in mehr als 60 Ländern der Welt Wohnraum für bedürftige Menschen schafft.
«Mit diesem Druckprojekt in den USA macht PERI den nächsten Schritt bei der Marktentwicklung der 3D-Drucktechnologie», so Thomas Imbacher, Vorstand Innovation & Marketing der PERI Gruppe. «Als Wegbereiter und Pionier dieser neuen Art des Bauens hat PERI die ersten Häuser Deutschlands gedruckt. Wir freuen uns, dass wir dieses erste Projekt in einem der grössten Wohnungsbaumärkte der Welt mit einem Partner wie Habitat for Humanity realisieren können.»
Drucktechnologie aus Dänemark
Wie bei den erfolgreichen Druckprojekten in Beckum und Wallenhausen setzt PERI für den Druck des Wohnhauses in Tempe den Portaldrucker COBOD BOD2 ein. Diese Drucktechnologie stammt vom dänischen Hersteller COBOD, an dem PERI seit 2018 beteiligt ist. Bei dieser Technik bewegt sich der Druckkopf über 3 Achsen auf einem fest installierten Metallrahmen. Der Vorteil: Der Drucker kann sich an jede Position innerhalb der Konstruktion bewegen und muss nur einmal kalibriert werden. Dies spart Zeit und Kosten.
Manuelle Arbeiten in Druckprozess integriert
Während des Druckvorganges berücksichtigt der Drucker bereits die später zu verlegenden Leitungen und Anschlüsse für Wasser, Strom etc. Der BOD2 ist so zertifiziert, dass auch während des Druckvorgangs im Druckraum gearbeitet werden kann. Manuelle Arbeiten, wie z. B. das Verlegen von Leerrohren und Anschlüssen, können auf diese Weise einfach in den Druckprozess integriert werden. Bedient wird der Drucker von zwei Personen. Der Druckkopf und die Druckergebnisse werden per Kamera überwacht. Mit einer Geschwindigkeit von 1 m/s ist der BOD2 aktuell der schnellste 3D-Betondrucker auf dem Markt. Für 1 m² doppelschalige Wand benötigt der BOD2 rund 5 Minuten. (PERI/mc/pg)
One thought on “Innovation auf dem Bau: Das Haus aus dem Drucker”
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Ich finde dieses Thema sehr interessant und lese schon seit einiger Zeit Artikel hierzu. Dieser Beitrag gibt auf jeden Fall hilfreiche Informationen zu dem Haus aus dem Drucker.