CH-Schluss: SMI klar im Plus – Schliesst knapp unter 12’000 Punkten

CH-Schluss: SMI klar im Plus – Schliesst knapp unter 12’000 Punkten

Zürich – Am Schweizer Aktienmarkt ging es am Donnerstag deutlich aufwärts. Der Leitindex SMI eroberte dabei im Verlauf des Nachmittags zeitweise die Marke von 12’000 Punkten zurück, schloss aber einen Hauch unter dieser. Nach zwei Tagen mit zum Teil markanten Abgaben sei es Zeit für eine Gegenbewegung gewesen, meinte ein Händler. Unterstützung hätten ausserdem Konjunkturzahlen aus der Eurozone geleistet.

Die am Nachmittag publizierten Zahlen zur US-Konjunktur kamen allerdings zum Teil unter den Prognosen zu liegen. Das sei für die Aktienmärkte jedoch gar nicht so schlecht gewesen, sagte ein Analyst. Denn die Zahlen hätten zum einen gezeigt, dass sich die wirtschaftliche Erholung in den USA fortsetze. Und zugleich seien sie «ausreichend schlecht» gewesen, dass sie nicht zu weiteren Zins-Spekulationen Anlass gegeben hätten. Prompt wurden danach an den US-Börsen zum Teil neue Bestmarken gesetzt.

Der SMI schloss am Donnerstag 0,80 Prozent höher bei 11’993,64 Punkten. Das Tageshoch wurde bei 12’010,59 Zählern gesetzt und damit in Sichtweite zum Allzeithoch von 12’072,11 Stellen, das am letzten Freitag gesehen worden war. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, stieg um 0,99 Prozent auf 1944,85 und der breite SPI um 0,79 Prozent auf 15’407,96 Punkte.

29 der 30 SLI-Aktien legten zu. Dabei ging es mit vier Titeln mehr als 2 Prozent nach oben und mit zehn weiteren mit mehr als 1 Prozent.

Tagesgewinner waren am Schluss die CS-Aktien (+2,8%). Sie profitierten davon, dass die Analysten von Berenberg den Titel neu zum Kauf empfahlen. Versäumnisse im Risikomanagement und «einmalige» Verluste hätten viele Anleger bei der Grossbank dazu gebracht, das Handtuch zu werfen, schrieb der zuständige Experte. Doch gerade in solchen Fällen böten sich oft die grössten Chancen. Die Anteile von Rivale UBS (+0,7%) schlossen im Rahmen des Gesamtmarktes.

Den CS-Papieren dicht auf den Fersen folgten Lonza (+2,8%) sowie Straumann (+2,3%) und Sonova (+2,2%) – und damit zwei der Überflieger-Papiere von 2021. Diese beiden nähern sich allmählich einer Jahresperformance von 50 Prozent.

Bei den grössten Gewinnern anzutreffen waren ausserdem die Technologiepapiere AMS (+1,8%) und Temenos (+1,5%), die vom guten Lauf vieler Tech-Papiere in den USA profitierten.

Die ABB-Aktien wechselten derweil mehrfach das Vorzeichen, schlossen dann aber auch solide im Plus (+1,4%). Händler berichteten von Umschichtungen aus Siemens, weil der Konkurrent mit neuen Zielen nicht so recht überzeugen konnte. Am Nachmittag wurde an der Börse ausserdem ein Bericht der «Bilanz» herumgereicht, wonach sich der Technologiekonzern auch noch von der Sparte Prozessautomation trennen könnte. Diese macht heute etwa ein Fünftel von ABB aus.

Eher ein Klotz am Bein des SMI waren derweil die Schwergewichte. Insbesondere Novartis (+0,2%) und Nestlé (+0,3%) kamen nicht auf Touren. Roche (+0,8%) hielten sich etwas besser, nachdem das Papier am Vortag überdurchschnittlich nachgegeben hatte. Der Basler Konzern berichtete am Morgen über Fortschritte bei der US-Zulassung eines neues therapeutischen Ansatzes bei einer bestimmten Augenkrankheit.

Die Schlusslichter bei den Blue Chips bildeten die Schindler-Papiere (-0,1%), die als einzige nachgaben.

Starke Ausreisser gab es am breiten Markt. So schnellten Tecan um 10,8 Prozent nach oben. Das Labortechnikunternehmen übernimmt für eine Milliarde Dollar den US-Medizingerätehersteller Paramit. Am Markt wurde der für Tecan grosse Schritt begrüsst.

Ähnlich stark aufwärts ging es mit The Native (+8,4%). Der Konkursbefehl gegen die Beteiligungsgesellschaft ist gemäss dem Unternehmen vom Basler Appellationsgericht definitiv aufgehoben worden und damit der Weg zur Neuausrichtung frei.

Satte Avancen waren ausserdem bei Sensirion (+9,7%) zu beobachten. Carlo Gavazzi (+1,6%) waren derweil nach der Vorlage von Zahlen gesucht.

Auf der anderen Seite verloren Vifor Pharma 5,3 Prozent, weil die Neuausrichtung einer Studie Fragen zum Umsatzpotenzial des Mittels Veltassa aufwarf. Es sei nun fraglich, ob dieses zu einem Blockbuster werde, hiess es am Markt. (awp/mc/ps)

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