China: «Caixin»-Industriestimmung deutet trotz Rückgang auf Wachstum hin
Peking – In China ist die Stimmung bei kleineren und mittelgrossen Industriebetrieben stärker gesunken als erwartet. Da der vom Wirtschaftsmagazin «Caixin» ermittelte Einkaufsmanagerindex aber über der Schwelle von 50 Zählern blieb, deutet er wie schon der am Vortag veröffentlichte staatliche Indikator auf ein weiteres Wachstum des Sektors hin. Der «Caixin»-Index fiel im Juni zum Vormonat um 0,7 Punkte auf 51,3 Punkte, wie das Magazin am Donnerstag in Peking mitteilte. Von Bloomberg befragte Volkswirte hatten im Schnitt nur mit einem minimalen Rückgang auf 51,9 Zähler gerechnet.
Bereits am Mittwoch hatte die Regierung ihren Stimmungsindikator für die grossen und staatlich dominierten Industrieunternehmen veröffentlicht. Dieser ging um 0,1 Punkte auf 50,9 Zähler zurück. Trotz des Rückgangs werteten Analysten die Entwicklung der Einkaufsmanagerindizes als einen Beleg dafür, dass sich die Erholung der chinesischen Wirtschaft nach dem Corona-Schock im vergangenen Jahr stabilisiert. Die hohen Wachstumsraten vom Jahresanfang dürften sich aber nicht mehr fortsetzen, da sich die Entwicklung normalisiere.
Hohe Zuwachsraten in der Industrie zum Jahresanfang waren der wichtigste Baustein für das starke Wachstum Chinas im ersten Quartal. Die chinesische Wirtschaft war im ersten Quartal um einen Rekordwert von 18,3 Prozent gewachsen. Die Volksrepublik konnte sich schneller als die meisten anderen Länder von den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie erholen. Am 15. Juli will die Regierung die Daten für die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das zweite Quartal veröffentlicht. (awp/mc/ps)