Devisen: Euro erholt sich etwas von Dreimonatstief

Devisen: Euro erholt sich etwas von Dreimonatstief
(Foto: Pixabay)

Frankfurt – Der Euro hat am Freitag an seine schwache Entwicklung der vergangenen Tage angeknüpft. Im Tief fiel die Gemeinschaftswährung auf 1,1808 US-Dollar. Das ist der niedrigste Stand seit Anfang April. Bis zum späten Nachmittag erholte sich der Euro jedoch etwas und stieg auf 1,1838 Dollar.

Auch zum Franken hat der Euro am Freitag deutlich an Wert eingebüsst. Zuletzt kostete das EUR/CHF-Währungspaar 1,0940, nachdem es am Mittag noch bei 1,0950 bzw. am Morgen bei 1,0970 notiert hatte. Per Saldo legte der Franken zum US-Dollar damit ebenfalls etwas zu und wurde am frühen Abend bei 0,9242 Franken gehandelt.

Zur Euro-Schwäche dürfte beigetragen haben, dass sich EZB-Präsidentin Christine Lagarde in einem Zeitungsinterview zurückhaltend zur weiteren konjunkturellen Entwicklung geäussert hat. Es sei noch kein stabiler Konjunkturaufschwung in der Eurozone zu erkennen, eine nachhaltige Erholung sei noch nicht erreicht, erklärte die Französin. Dies deutet darauf hin, dass die EZB noch nicht an eine Straffung ihrer extrem lockeren Geldpolitik denkt.

Daran dürften auch neue Preisdaten aus der Eurozone wenig ändern. Nach Angaben des Statistikamts Eurostat sind die Erzeugerpreise im Mai zum Vorjahresmonat mit Rekordtempo um fast zehn Prozent gestiegen. Hintergrund sind vor allem Engpässe und Lieferprobleme im internationalen Warenhandel. Die EZB hält den Preisauftrieb jedoch für ein vorübergehendes Phänomen.

Arbeitsmarktdaten aus den USA sendeten kein einheitliches Signal. Zwar stieg die Beschäftigung im Berichtsmonat Juni deutlich an. Allerdings erhöhte sich auch die Arbeitslosigkeit. US-Experte Christoph Balz von der Commerzbank bewertete die Zahlen als durchwachsen: So sei die Beschäftigung so stark gestiegen wie seit August 2020 nicht mehr. Allerdings fehlten der Wirtschaft verglichen mit Februar 2020, dem Monat vor der ersten Corona-Welle, immer noch 6,8 Millionen Stellen.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,86003 (0,86033) britische Pfund und 131,74 (132,42) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1784 Dollar gehandelt. Das waren etwa acht Dollar mehr als am Vortag. (awp/mc/pg)

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