Europa-Schluss: Kaum verändert
Paris / London – Die grössten Börsen Europas haben am Dienstag kaum verändert geschlossen. Die Nervosität der Anleger hielt sich trotz der in den USA überraschend weiter gestiegenen Inflationsraten in Grenzen.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 beendete den Handel mit einem kleinen Plus von 0,03 Prozent auf 4094,56 Punkten. Der französische Cac 40 verlor 0,01 Prozent auf 6558,47 Punkte. Der britische FTSE 100 gab ebenfalls um 0,01 Prozent nach und schloss auf 7124,72 Punkten.
Die Verbraucherpreise stiegen in den Vereinigten Staaten im Jahresvergleich um 5,4 Prozent. Das war mehr als von Volkswirten erwartet und ist die höchste Inflationsrate seit August 2008. Die Teuerung liegt damit deutlich über dem Inflationsziel der US-Notenbank (Fed) von zwei Prozent. Bisher hatte die Fed den jüngsten Anstieg der Teuerung stets mit Sonderfaktoren erklärt, die auch mit der Aufhebung von Corona-Beschränkungen zusammenhängen. Nun allerdings könnte der Druck wachsen, dass die Notenbank aus ihrer sehr lockeren Geldpolitik aussteigen muss.
«Die Wirtschaft läuft rund und von Deflationsrisiken kann derzeit nicht die Rede sein», kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt von der VP Bank. «Die Fed wird deshalb schon bald einen konkreten Fahrplan zum Ausstieg aus den Wertpapierkäufen vorlegen.» In der Eurozone hingegen dürfte die EZB ihre lockere Geldpolitik noch lange fortsetzen.
In den Blick rückt zunehmend auch die Berichtssaison. Nach dem Rekordlauf zahlreicher Börsen kommt ihr eine grosse Bedeutung für die weitere Entwicklung zu. «Die Marktteilnehmer werden die Gewinne genau beäugen, um frühe Hinweise auf die Wirtschaft und wachstumsgetriebene Aktien zu erhalten», hiess es von den Experten der Landesbank LBBW. (awp/mc/ps)