US-Schluss: Stabil – Dow-Rekordhoch im Mai bleibt im Visier
New York – Die US-Börsen haben sich am Mittwoch stabil gezeigt. Zeitweise übersprang der Dow Jones Industrial erneut die Hürde von 35’000 Punkten, bald darauf aber bröckelten die Gewinne wieder etwas ab. Stützend wirkten einerseits Aussagen von US-Notenbankpräsident Jerome Powell zur Geldpolitik und andererseits die anlaufende Berichtssaison.
Letztlich ging es für den bekanntesten Wall-Street-Index Dow Jones um 0,13 Prozent auf 34’933,23 Punkte nach oben. Bis zu seinem im Mai erreichten Rekordhoch ist es trotzdem nur noch ein Katzensprung. Es fehlen keine 160 Punkte mehr. Der S&P 500 schloss 0,12 Prozent höher auf 4374,30 Zähler, nachdem der marktbreite Index bereits tags zuvor eine neue Bestmarke erzielt hatte. Der Nasdaq 100, der am Dienstag erstmals die 15’000-Punkte-Hürde genommen hatte, rückte um 0,17 Prozent auf 14’900,44 Punkte vor.
In vorbereiteten Bemerkungen für den Finanzausschuss des US-Parlaments bekräftigte Fed-Chef Powell, dass es noch eine Weile dauern werde, bis die Wirtschaft so weit sei, dass über eine Reduzierung der geldpolitischen Unterstützung nachgedacht werden könne. Allerdings sei zu erwarten, dass sich die zuletzt positive Entwicklung fortsetze. Der Diskussionsprozess über die künftige Geldpolitik werde fortgeführt.
Nach JPMorgan und Goldman Sachs am Vortag präsentierten am Mittwoch weitere US-Banken ihre Geschäftsberichte. Die Papiere der Citigroup gaben nach einem Auf und Ab im S&P 100 letztlich um 0,3 Prozent nach. Die Grossbank überraschte zwar mit ihren Erträgen im Investmentbanking positiv, doch das Tagesgeschäft lief nicht besonders rund.
Bei der Bank of America sorgten im zweiten Quartal nachlassende Sorgen über mögliche Kreditausfälle für ein überraschend hohes Gewinnplus. Wie tags zuvor bei JPMorgan aber reichte dies den Anlegern nicht aus. Zudem enttäuschte der Handelsertrag vor den Bewertungsanpassungen für das eigene Kreditrisiko. Die Aktien sackten daher um 2,5 Prozent ab.
Dagegen ging es für die Anteile der Bank Wells Fargo nach Zahlen um 4,0 Prozent hoch. Angesichts der Wachstumseinschränkungen durch die Strafauflagen der Fed, die weiter auf den Resultaten lasteten, habe Wells Fargo ordentlich abgeschnitten, lobte etwa Gerard Cassidy, Analyst bei der RBC.
Dass es für die Aktien der Investmentbank Jefferies um 5,4 Prozent nach oben ging, war einer Kooperationsvereinbarung zu verdanken. Die japanische Bank Sumitomo Mitsui Financial Group und Jefferies gingen eine strategische Partnerschaft ein. Im Zuge dessen wollen sich die Japaner auch an Jefferies beteiligen.
Apple stiegen mit plus 2,4 Prozent knapp unter 150 US-Dollar und erreichten ein Rekordhoch. Laut Insidern will der iPhone-Hersteller seine Produktion im Vergleich zum Vorjahr deutlich steigern. Die Zulieferer seien gebeten worden, bis zu 90 Millionen iPhones der nächsten Generation in diesem Jahr zu bauen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Der Euro, der in der Nacht zum Mittwoch auf 1,1772 Dollar und damit den tiefsten Stand seit Anfang April gesackt war, erholte sich. Zum Börsenschluss an der Wall Street kostete er 1,1838 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1812 (Dienstag: 1,1844) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8466 (0,8443) Euro.
Am US-Rentenmarkt erholten sich die Kurse von US-Staatsanleihen deutlich. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) stieg im späten Geschäft um 0,40 Prozent auf 133,51 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere fiel auf 1,349 Prozent. Tags zuvor noch hatte der Inflationsschub in den USA im Juni dem Dollar Auftrieb gegeben und die Kurse der Staatsanleihen unter Druck gesetzt. (awp/mc/ps)