BB Biotech mit deutlich tieferem Gewinn im zweiten Quartal
Küsnacht – Die Beteiligungsgesellschaft BB Biotech hat im zweiten Quartal 2021 die deutlich volatileren Märkte zu spüren bekommen. Zwar erzielte die Gesellschaft für das Quartal und auch das erste Halbjahr einen Gewinn, doch liegen die Werte unter den Vergleichszahlen des Vorjahres.
Konkret liegt der Gewinn im zweiten Quartal bei 129 Millionen Euro, nachdem er vor einem Jahr noch bei knapp 1,2 Milliarden gelegen hatte. Für das erste Halbjahr ergibt sich damit ein Nettogewinn von 349 Millionen nach 422 Millionen im ersten Halbjahr 2020, wie die Gesellschaft am Freitag mitteilte.
Auch wenn die Aktienmärkte in den letzten Monaten erneut Höchststände erreichten, seien gerade Wachstumssektoren wie Technologie und Gesundheit im zweiten Quartal volatil gewesen, hiess es im Halbjahresbericht der Gesellschaft.
Kurzfristige Inflationssignale
Die Konjunkturerholung habe kurzfristige Inflationssignale nach sich gezogen, was die Befürchtungen der Anleger vor Zinserhöhungen verstärkt und zu deutlichen Mittelabflüssen aus den Wachstumssektoren geführt habe. Die Stimmung der Anleger habe sich jedoch aufgehellt, nachdem die Zentralbanken diese Trends als vorübergehend eingestuft hätten.
Für die Aktien der Beteiligungsgesellschaft ergab sich zwischen April und Juni ein Kursplus in Franken von 5,8 Prozent und von 6,1 Prozent in Euro. Der innere Wert (Net Asset Value; NAV) des Portfolios stieg in dieser Zeit um 3,3 Prozent Franken, um 4,2 Prozent in Euro und um 5,3 Prozent in US-Dollar.
Gleichzeitig kommt es bei der Gesellschaft zu Veränderungen im Verwaltungsrat. Nachdem AstraZeneca Susan Galbraith zur globalen Leiterin des Bereichs Oncology Research & Development befördert hatte, teilte diese BB Biotech ihren umgehenden Austritt aus dem Aufsichtsgremium mit.
Keine Erweiterungen im Portfolio
Was das zweite Quartal anbelangt, so nahm das Investment Team derweil keine Erweiterungen des Portfolios um neue Titel vor. Die Anlagetätigkeit fokussierte sich stattdessen auf bestehende kleine und mittlere Unternehmen. Für Volatilität sorgten Meldungen zu den Corona-Impfstoffen, die umstrittene Zulassung von Aduhelm von Biogen und die zahlreichen neuen Ergebnisse aus klinischen Studien.
Nachdem die US Federal Trade Commission grünes Licht für die Übernahme von Alexion durch AstraZeneca gegeben hatte, näherte sich der Aktienkurs von Alexion dem für die Übernahme massgeblichen Preis von 60 US-Dollar je Aktie sowie 2.1243 American Depositary Shares von AstraZeneca an. Die gesamte Position in Alexion wurde daher zu einem erheblichen Gewinn verkauft.
Fokus auf Aduhelm
Mit Blick nach vorne geht die Gesellschaft davon aus, dass das Augenmerk der Anleger auf der Markteinführung von Biogens Aduhelm zur Behandlung von Alzheimer-Patienten liegen werde. Einige Anbieter hätten bereits ihre Unzufriedenheit mit den Daten bekannt gegeben.
Die strategischen Auswirkungen des umstrittenen Entscheids der US-Gesundheitsbehörde FDA seien noch nicht absehbar und die Agentur habe eine Untersuchung des eigenen Verhaltens durch das sogenannte Office of the Inspector General in Auftrag gegeben. «Und das dürfte erst der Anfang sein», hiess es in dem Bericht weiter.
Darüber hinaus werde auch das zweite Halbjahr im Zeichen der Pandemie stehen. (awp/mc/ps)