Zehnder steigert Umsatz und Gewinn – Übernahme in Frankreich geplant
Gränichen – Der Raumklimaspezialist Zehnder hat im ersten Semester 2021 den Umsatz gesteigert und unter dem Strich deutlich mehr verdient. Für den Rest des Jahres zeigt sich die Gesellschaft vorsichtig optimistisch. Sie will in Frankreich ausserdem etwas zukaufen.
Der Umsatz nahm im der Berichtsperiode im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent auf 348,8 Millionen Euro zu, wie Zender am Mittwoch mitteilte. Damit lag er am oberen Ende der im Mai abgegebenen Indikation von 340 bis 348 Millionen.
Beide Geschäftsfelder entwickelten sich den Angaben zufolge positiv. Während die Lüftungsumsätze um 15 Prozent auf 182,5 Millionen stiegen, nahmen die Heizkörpererlöse um 33 Prozent auf 166,3 Millionen zu. Treiber des Wachstums war den Angaben zufolge eine in allen Regionen konstant hohe Nachfrage nach Produkten und Systemen für ein gesundes Raumklima.
Lieferengpässe und höhere Einkaufspreise belasten
Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg auf 37,7 Millionen von 17,5 Millionen. Die Marge lag damit bei 10,8 Prozent (VJ 6,2%) und lag damit wieder im Bereich vor Ausbruch der Koronakrise. Die hohe Nachfrage und der anhaltende Fokus auf Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen hätten zu höheren Margen geführt, schreibt Zehnder weiter. Zudem blieb die Kostenbasis in den ersten sechs Monaten 2021 positiv beeinflusst durch stark eingeschränkte Geschäftsreiseaktivitäten und die Durchführung von Veranstaltungen in digitaler Form.
Zwar hat Zewhnder vorwiegend im zweiten Quartal deutlich spürbar höheren Einkaufspreise zu spüren bekomen. Diese konnten aber teilweise durch Verkaufspreiserhöhungen kompensiert werden. Versorgungsengpässe einzelner Lieferanten hätten zudem vermehrt zu langen Wartezeiten und Unterbrüchen in der Herstellungs- und Lieferkette geführt.
Unter dem Strich resultierte ein Reingewinn von 33,0 Millionen verglichen mit 12,7 Millionen im Vorjahr. Damit wurden die Konsenserwartungen von Analysten deutlich übertroffen.
Übernahmegespräche mit Caladair
Der Ausblick auf das Gesamtjahr sei wegen der Pandemie weiterhin mit Unsicherheiten und Risiken behaftet, schreibt die Gesellschaft weiter. Das Wachstum dürfte sich in der zweiten Jahreshälfte abschwächen und der Margendruck zunehmen. Zehnder geht aber davon aus, dass sich die Situation im Zusammenhang mit dem Coronavirus in den kommenden Monaten weiter normalisiere wird und erwartet eine positive Auftragslage.
Für das Gesamtjahr rechnet Zehnder mit einen Umsatz von 680 bis 720 Millionen Euro und einer EBIT-Marge von rund 10 Prozent. Die Mittelfristziele, ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von 5 Prozent und eine EBIT-Marge von 8 bis 10 Prozent, werden zudembestätigt.
Mit den Halbjahreszahlen gab das Unternehmen auch bekannt, dass es Verhandlung über eine Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung am französischen Unternehmen Caladair führe. Das 1979 gegründete Unternehmen beschäftigt 80 Mitarbeitende und erzielte 2020 einen Umsatz von rund 10 Millionen Euro.
Caladair soll am heutigen Standort unter der Leitung des aktuellen Firmeninhabers und Geschäftsführers, der einen Minderheitsanteil behalten werde, weitergeführt werden. Die Ergebnisse der Verhandlungen sollen in den kommenden Monaten kommuniziert werden. (awp/mc/pg)