Europa-Schluss: Moderate Gewinne – Rohstoffaktien sehr fest
Paris / London – Die europäischen Aktienmärkte haben am Donnerstag fester geschlossen. Einige gute Quartalszahlen grosser Unternehmen unterstützten ebenso wie nachlassende Zinsängste in den USA. Am Mittwoch hatte der Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, gesagt, der Zeitpunkt für eine geldpolitische Straffung rücke näher, der Weg dahin sei aber noch weit.
Der EuroStoxx 50 schloss mit einem Plus von 0,33 Prozent bei 4116,77 Punkten. Der französische Leitindex Cac 40 zog um 0,37 Prozent auf 6633,77 Zähler an. In London gewann der FTSE 100 0,88 Prozent auf 7078,42 Punkte.
Aus Branchensicht standen Rohstoff- und Autowerte in der Anlegergunst ganz oben. Die Aktie des Stahl- und Bergbaukonzerns ArcelorMittal stach mit einem Plus von 4,1 Prozent positiv hervor. Eine starke Nachfrage sowie höhere Preise hatten Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal deutlich steigen lassen. Die Papiere der Minenkonzerne Rio Tinto und BHP Group stiegen um 2,6 beziehungsweise 2,0 Prozent.
Auch Aktien von Shell waren gefragt und gewannen 3,8 Prozent. Der Ölkonzern setzte angesichts eines Milliardengewinns im vergangenen Quartal sein Versprechen um und schüttet mehr Geld an die Aktionäre aus. Zudem kündigte Shell einen Aktienrückkauf im Umfang von zwei Milliarden US-Dollar an.
Zu knabbern hatten Aktionäre dagegen an den Zahlen im Nahrungsmittelsektor. Der weltgrösste Bierbrauer Anheuser-Busch Inbev hatte sich im zweiten Quartal zwar kräftig von der Corona-Krise erholt. Wegen hoher Rohstoffkosten und stark gestiegener Marketingausgaben blieb das operative Ergebnis aber hinter den Erwartungen zurück. Die Aktie fiel als EuroStoxx-Schlusslicht um 5,6 Prozent.
Nicht so viel an Enttäuschungen gab es bei Nestlé zu verdauen. Der Konzern war dank anhaltend guter Geschäfte im Einzelhandel im ersten Halbjahr stark gewachsen. Die Analysten von Baader bemängelten allerdings die Entwicklung der Profitabilität, der Kurs sank um 0,4 Prozent.
Ganz anders Danone: Der Nahrungsmittelhersteller war im zweiten Quartal auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Die Aktie kletterte als EuroStoxx-Spitzenreiter um 6,5 Prozent.
Credit Suisse kämpfte im zweiten Quartal immer noch mit den Auswirkungen des US-Hedgefonds-Debakels. Der Gewinn ging im Vergleich zum Vorjahr um 78 Prozent zurück. Die Aktie fiel um 2,0 Prozent. (awp/mc/ps)