SoftwareOne verdient trotz höherer Einnahmen weniger

SoftwareOne verdient trotz höherer Einnahmen weniger
Dieter Schlosser, ehemaliger CEO SoftwareOne AG. (Foto: zvg)

Stans – Der IT-Dienstleister SoftwareOne hat im ersten Halbjahr zwar den Bruttogewinn gesteigert, unter dem Strich aber gleichwohl weniger verdient. Die Ziele für das Gesamtjahr wurden bestätigt. Zudem erhält das Unternehmen einen neuen Finanzchef.

Der bereinigte Bruttogewinn, der die Einnahmensituation des Unternehmens am besten abbildet, stieg um 11,7 Prozent auf 414,4 Millionen Franken, wie es in einem Communiqué vom Donnerstag heisst.

Die beiden Pfeiler des Geschäfts entwickelten sich dabei unterschiedlich: Der grössere Bereich Software&Cloud (Verkauf und Verwaltung von Software und Cloud-Lösungen) erzielte einen 2,5 Prozent tieferen Bruttogewinn, der kleinere Bereich Solutions&Services (Beratungsdienstleistungen) einen 52,5 Prozent höheren.

Das kleinere Geschäftssegment steuert nach diesem Wachstumssprung nun gut ein Drittel zum Bruttogewinn bei. Vor einem Jahr war es erst gut ein Viertel gewesen. Das Wachstum dieses Bereichs sei die Folge des Trends zur digitalen Transformation in der Cloud, zudem wirkte sich eine Übernahme positiv aus. Der Rückgang im Bereich Software&Cloud begründet das Unternehmen unter anderem mit der Zurückhaltung von KMU beim Softwareeinkauf.

Investitionen belasten EBITDA
Der operative Gewinn auf Stufe EBITDA ging trotz des höheren Bruttogewinns zurück. Konkret wurde ein 9,1 Prozent tieferer Wert von 109,1 Millionen erzielt und die entsprechende Marge sank auf 26,3 von 32,4 Prozent. Unter dem Strich steht ein (bereinigter) Reingewinn von 54,3 Millionen, was einem Minus von 20 Prozent entspricht.

Analysten hatten im Vorfeld im Schnitt mit einem tieferen Bruttogewinn gerechnet. Die tiefere Profitabilität kommt hingegen nicht überraschend.

Das Unternehmen selber schreibt von «beschleunigten Investitionen in strategische Wachstumsbereiche», welche die Rentabilität belastet hätten. Konkret seien die Personalkosten im Zusammenhang mit diesen Investitionen sowie der Konsolidierung von gekauften InterGrupo im ersten Halbjahr um rund 55 Millionen Franken gestiegen.

Unverändert sind die Ziele für das Gesamtjahr. So peilt das Unternehmen nach wie vor ein Wachstum beim Bruttogewinn (bereinigt, zu konstanten Wechselkursen) von mehr als 10 Prozent an. Die bereinigte EBITDA-Marge soll nach wie vor bei rund 30 Prozent zu liegen kommen. Das Unternehmen rechnet somit nach wie vor mit einem zweiten Halbjahr, das das erste bei der Profitabilität in den Schatten stellt.

Dieser Ausblick werde gestützt durch erste Anzeichen einer normalisierten Kaufaktivität, insbesondere bei KMUs, schreibt das Unternehmen. Weiter geht die Firma laut der Mitteilung davon aus, dass die Kostenbasis im zweiten Halbjahr 2021 in etwa auf dem gleichen Niveau bleiben wird wie in der ersten Jahreshälfte. Die Investitionen seien vorwiegend zu Beginn des Jahres getätigt worden.

Neuer CFO kommt von Lonza
Ausserdem kommt es im Top-Management zu einer Veränderung. Rodolfo Savitzky wird Anfang 2022 neuer Finanzchef und löst in dieser Funktion Hans Grüter ab, der dann in den Ruhestand tritt. Savitzky stösst von Lonza, wo er seit 2016 CFO war, zu SoftwareOne. (awp/mc/ps)

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