Immobilienkonzern SPS gibt sich nach gutem Halbjahr zuversichtlich

Immobilienkonzern SPS gibt sich nach gutem Halbjahr zuversichtlich
René Zahnd, CEO Swiss Prime Site. (Foto: SPS)

Olten – Swiss Prime Site hat im ersten Halbjahr 2021 zwar noch die Auswirkungen der Covidpandemie gespürt. Aber mit den Öffnungsschritten für Wirtschaft und Gesellschaft hat sich das Geschäft für den Immobilienkonzern zusehends verbessert. Sollte es nicht wieder zu pandemiebedingten Verwerfungen kommen, gibt sich SPS für 2021 und darüber hinaus zuversichtlich.

Genährt wird der Optimismus von der Wiederbelebung des Transaktions- und Mietmarktes. Dabei zeigte sich einmal mehr, wie wichtig die Lage einer Immobilie ist, wie Firmenchef René Zahnd an einer Analysten- und Medienkonferenz am Donnerstag sagte. Daher soll im Kerngeschäft Immobilien das Portfolio, dessen Wert per Mitte Jahr um 1,1 Prozent auf 12,5 Milliarden wuchs, weiter optimiert und der Leerstand gesenkt werden. Aktuell beträgt dieser 4,7 Prozent (nach 5,1% Ende 2020).

Wachsen soll auch der Dienstleistungsbereich. Dabei soll die Gruppengesellschaft SPS Solutions die verwalteten Vermögen weiter steigern und bei Jelmoli würden weitere Ertragsverbesserungen erwartet. Bei Wincasa geht SPS von einer stabilen Entwicklung aus.

Ausserdem geht der Immobilienkonzern von weiteren Neubewertungen von rund 100 Millionen Franken in der zweiten Jahreshälfte aus. Im ersten Semester verbuchte SPS hier ein Plus von 144,5 Millionen Franken.

Homeoffice keine Gefahr
Dass Homeoffice zu einer Gefahr für den Bürobereich werden könnte, verneint der Firmenchef. «Gute Bürostandorte werden nicht leer», sagte Zahnd. Die Arbeitenden wünschten flexible Lösungen und etwas mehr Fläche und «sexy Büros».

Und trotz zunehmendem Onlinehandel sei auch der stationäre Handel keineswegs tot. Auch hier gelte: Retailflächen an erstklassigen Standorten blieben attraktiv. Ein Beweis dafür sei, dass grosse Detailhändler wie Ikea oder Lidl zunehmend in die Innenstädte drängten, sagte Zahnd. «Hochfrequenzstandorte haben Zukunft.»

Ausserdem setzt SPS auf die mit zwei Milliarden gut bestückte Entwicklungspipeline. Diese soll sukzessive umgesetzt und die Abgänge primär durch neue aus dem eigenen Portfolio ersetzt werden. Auf der Kostenseite soll unter anderem die Finanzierung weiter optimiert werden.

Ohne Sondereffekte sattes Plus
In den ersten sechs Monaten 2021 erreichte Swiss Prime Site einen Betriebsertrag von 362,8 Millionen Franken. Dies ist zwar weniger als im Vorjahr (425,2 Mio). Doch ist der Rückgang auf den Verkauf der Tertianum Gruppe zurückzuführen. Bereinigt stieg der Betriebsertrag um 6,3 Prozent. Wegen Tertianum ist die Vergleichbarkeit der Zahlen insgesamt eingeschränkt, wie SPS betont.

Von Covid-19 blieb der Konzern nicht ganz verschont: Im Kernsegment Immobilien ging der Ertrag um 5,5 Millionen Franken zurück. Darin spiegelten sich gesunkene Umsatz- und Parkingmieterträge von 2,4 Millionen sowie Mietzinserlasse von 3,1 Millionen Franken. Die Rent Collection betrug 98 Prozent.

Unter dem Strich stand ein leicht tieferer Gewinn von 257,1 Millionen Franken (269,7 Mio). Ohne Tertianum-Effekte resultierte dagegen ein Plus von 64,4 Millionen Franken auf 257,1 Mio. Die Neubewertungsgewinne und latenten Steuern ausgenommen stieg der Gewinn auf vergleichbarer Basis um mehr als 42 Prozent auf 163,5 Millionen Franken. (awp/mc/ps)

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