Europa-Schluss: Gewinne – US-Geldpolitik wirkt positiv nach
Paris / London – Der EuroStoxx50 hat am Montag an seinen freundlichen Wochenausklang angeknüpft. Allerdings hielten sich die Gewinne in Grenzen, da der Hoffnung auf eine weitere, geldpolitisch gestützte Konjunkturerholung Sorgen über die Verbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus gegenüberstanden.
Der Eurozonen-Leitindex ging 0,19 Prozent höher bei 4198,80 Punkten aus dem Handel. Der französische Cac 40 bewegte sich mit plus 0,08 Prozent auf 6687,30 Punkte kam vom Fleck. Die Londoner Börse war feiertagsbedingt geschlossen geblieben.
Positiv wirkten zu Wochenbeginn noch jüngste Aussagen des US-Notenbankchefs nach. Jerome Powell hatte zwar am Freitagnachmittag europäischer Zeit im Rahmen einer internationalen Notenbankkonferenz eine Reduzierung der konjunkturstützenden Käufe von US-Staatsanleihen noch in diesem Jahr in Aussicht gestellt, da der Arbeitsmarkt «deutliche Fortschritte» gemacht habe. Er verwies aber auch auf die weiter grassierende Delta-Variante des Coronavisus und betonte, ein Beginn der Rückführung des Anleihekaufprogramms sei kein unmittelbares Zeichen für eine baldige Zinserhöhung.
An den Finanzmärkten wurden vor allem die zurückhaltenden Aussagen zu den Zinsen beachtet, die Sorgen vor einem abrupten geldpolitischen Kurswechsel beschwichtigten.
Unter den Einzelwerten fielen Prosus nach negativen Nachrichten aus China um rund zwei Prozent und fanden sich damit am EuroStoxx-Ende wieder. Die politische Führung der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt verschärft die Regeln für jugendliche Nutzer von Online-Spielen. Dies betrifft vor allem den chinesischen Internetriesen Tencent , an dem die Beteiligungsgesellschaft einen Anteil von knapp unter 30 Prozent hält. Schon seit Wochen sehen sich chinesische Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen einer zunehmenden Kontrolle durch die heimische Regierung ausgesetzt.
Die Aktien von Swiss Re verloren als Schlusslicht im Schweizer Leitindex SMI mehr als ein Prozent. Der Rückversicherer hatte über hohe Schäden durch den Hurrikan «Ida» berichtet, der zuletzt im südlichen US-Bundesstaat Louisiana gewütet hat.
Auch in europäischen Sektorvergleich waren Aktien von Versicherern zu Wochenbeginn nicht gefragt: Im marktbreiten Stoxx Europe 600 verzeichnete die Branche mit einem Minus von 0,46 Prozent die grössten Verluste. (awp/mc/pg)