Europa-Schluss: Trüber Wochenschluss nach schwachen US-Jobdaten
Paris / London – Mit Enttäuschung aufgenommene Daten vom US-Arbeitsmarkt haben den EuroStoxx 50 am Freitag belastet. Der Leitindex der Eurozone fiel um 0,71 Prozent auf 4201,98 Punkte. Auf Wochensicht ergibt dies aber dennoch ein Plus von 0,26 Prozent.
Auf Länderebene ging es für den Pariser Leitindex Cac 40 am Freitag etwas deutlicher um 1,08 Prozent auf 6689,99 Punkte nach unten. Der Londoner FTSE 100 aber gab um 0,35 Prozent auf 7138,91 Punkte nach. Eine Erholung nach zwei schwachen Tagen bei den dort konzentrierten Rohstoffwerten dürfte dabei eine Rolle gespielt haben. Deren Teilindex legte um 0,5 Prozent zu und verzeichnete damit als einziger in der gesamteuropäischen Branchenwertung Gewinne.
Die US-Wirtschaft hatte im August mit einem schwachen Arbeitsplatzaufbau die Erwartungen verfehlt. Besonders enttäuschte die stagnierende Entwicklung im Freizeitbereich und im Gastgewerbe. Die Arbeitslosenquote fiel unterdessen auf den tiefsten Stand seit der Anfangsphase der Corona-Krise und die Löhne stiegen im August deutlich stärker als erwartet.
«Die US-Arbeitsmarktdaten haben im August zumindest auf den ersten Blick negativ überrascht», schrieb Analyst Tobias Basse von der Landesbank NordLB. «Die Corona-Pandemie scheint zwar wieder zu grösseren Belastungen geführt zu haben, von zentraler Bedeutung dürfte aber sein, dass die Unternehmen momentan mit einer sehr begrenzten Verfügbarkeit von Arbeitskräften zu kämpfen haben.»
Bei einer grösseren Zahl von Bewerbern wäre also sicherlich ein stärkerer Stellenaufbau durch die Unternehmen zu beobachten gewesen, fuhr Basse fort. Insofern dürfe man die Daten zur Beschäftigungssituation wohl auch nicht zu negativ interpretieren, zumal die Arbeitslosenquote auf 5,2 Prozent gefallen sei.
Im EuroStoxx 50 fielen die Aktien von Prosus um rund ein Prozent. Dieser Rücksetzer stand in Verbindung mit den Papieren der Hauptbeteiligung Tencent : Die Papiere des chinesischen Internetgiganten waren am Freitag in Hongkong nach einigen Erholungstagen wieder mit etwa zwei Prozent unter Druck geraten. Seit einigen Monaten sorgt eine Regulierungsoffensive bei Chinas Tech-Werten immer wieder für Ausschläge. (awp/mc/pg)