Devisen: Euro gefallen – Türkische Lira unter Druck
Frankfurt – Der Euro hat am Mittwoch nachgegeben und ist in Richtung 1,18 US-Dollar gefallen. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1803 Dollar. In frühen Handel hatte der Kurs noch bei rund 1,1850 Dollar gelegen.
Auch zum Franken hat der Dollar an Wert gewonnen und kletterte dabei über die Marke von 0,92 Franken. Aktuell kostet der Dollar 0,9228 Franken, während der Euro wenig verändert zu 1,0895 Franken gehandelt wird.
Die Devisenexperten der Raiffeisen Schweiz rechnen damit, dass der Franken in den kommenden Monaten insbesondere zum Euro Stärke zeigen wird und der Kurs in Richtung der Schwelle von 1,07 und bis in einem Jahr allenfalls gar bis auf 1,06 Franken zurückfallen könnte. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte sich jedoch weiterhin gegen eine deutliche Abwertung des EUR/CHF-Währungspaars stemmen.
Am heutigen Mittwoch war der Auslöser der Verluste beim Euro zum Dollar die trübe Stimmung an den europäischen Aktienmärkten. Die Weltleitwährung Dollar legte zu den meisten wichtigen Währungen zu. Dem Handel fehlte es ansonsten an Impulsen. Konjunkturzahlen aus der ersten Reihe stehen nicht an.
Am Abend wird die US-Notenbank aber ihren Konjunkturbericht (Beige Book) veröffentlichen. Zuletzt gab es Anzeichen, dass sich die Konjunkturerholung etwas abschwächt. Die Inflation blieb unterdessen hoch. Grosse Kursausschläge hat das Beige Book aber selten ausgelöst.
Unter Druck stand die türkische Lira, die durch Äusserungen von Notenbankchef Sahap Kavcioglu belastet wurde. Er stellte in Aussicht, dass die Notenbank der niedrigeren Kerninflation künftig ein stärkeres Gewicht beimessen werde. Am Markt wurden die Bemerkungen als Vorbereitung auf eine lockerere Geldpolitik gedeutet. Die Lira leidet seit langem unter einer hohen Inflation, die durch eine lockere Linie der Notenbank zusätzlich angefacht werden könnte.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,85873 (0,86115) britische Pfund und 130,31 (130,51) japanische Yen fest.
Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1785 Dollar gehandelt. Das waren rund acht Dollar weniger als am Vortag. (awp/mc/pg)