Das BAG will Junge via soziale Medien zum Impfen motivieren
Bern – Jugendliche und junge Erwachsene sollen mit unterhaltsamen Videos auf sozialen Medien zur Covid-Impfung motiviert werden. Das BAG hat am Dienstag dazu eine Kampagne auf TikTok, Youtube und Co. gestartet.
Mit drei kurzen Fail-Videos will das BAG jungen Menschen von 12 bis 29 Jahren aufzeigen, dass man sich zur Covid-Impfung trauen soll, wie es an einer Medieninformation des Bundesamts für Gesundheit (BAG) am Dienstag hiess. Die selbstironischen Clips mit jungen Protagonistinnen und Protagonisten, bei denen einiges schief läuft, sollen jungen Menschen die «diffusen» Ängste vor der Impfung nehmen.
Die Durchimpfrate bei den Jungen birgt laut BAG noch Potenzial. Von den 12- bis 19-jährigen Jugendlichen hätten bisher 27 Prozent beide Impfdosen erhalten, sagte Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle, am virtuellen Anlass. 40,6 Prozent sei bisher eine Dosis verabreicht worden. Bei den jungen Menschen von 20 bis 29 Jahren sind laut Masserey bisher 46 Prozent vollständig geimpft worden. 56 Prozent von ihnen hätten eine Dosis erhalten.
Einfacherer Alltag
Die Impfung bringe nicht nur gesundheitliche, sondern auch soziale Vorteile – das Leben im Alltag werde wieder einfacher, sei es im Ausgang oder auf Reisen. Auch psychische Konsequenzen der Pandemie sollen so reduziert werden. Dies betrifft zum Beispiel das Wegfallen der Quarantäne.
Diese Vorteile seien häufig auch die Motivationen der Jungen, sich impfen zu lassen. Vor allem, da seit Montag ein Zertifikat für den Besuch vieler Innenräume für Jugendliche ab 16 Jahren nötig sei. «Die Impfung ermöglicht den Jungen eine Rückkehr zur Normalität,» so Masserey.
Die Kosten für die Kampagne belaufen sich laut BAG auf 230’000 Franken, davon seien 70 Prozent für die Kosten der Verbreitung in den sozialen Medien vorgesehen. Die Kampagne läuft ab dem 5. Oktober zusätzlich auf herkömmlichen Kanälen in der Öffentlichkeit, wie es weiter hiess.
Seit Ende August empfiehlt das BAG die Impfung allen Jugendlichen ab 12 Jahren. Es sei zwar selten, dass es bei Jungen zu schweren Verläufen komme. Doch auch sie sollten vor den Auswirkungen des Virus geschützt werden, zum Beispiel vor Long Covid. Geimpfte würden zudem das Virus nicht nur seltener weitergeben, es werde auch die Entstehung weiterer Virus-Varianten reduziert, sagte Masserey. Weitere Kampagnen seien geplant. (awp/mc/ps)