US-Schluss: Wenig Bewegung nach schwachem Wochenstart

US-Schluss: Wenig Bewegung nach schwachem Wochenstart

New York – Angesichts robuster Konjunkturdaten hat sich die Wall Street nach der Talfahrt zu Wochenbeginn ein wenig stabilisiert. Die wichtigsten Indizes schlossen am Dienstag kaum verändert. Für etwas Erleichterung sorgte, dass das chronische Defizit in der US-Leistungsbilanz im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal weniger stark gestiegen war als von Analysten erwartet. In der Baubranche nahm die Zahl der neu begonnenen Wohnungsbauten zudem stärker zu als gedacht, ferner legte die Zahl der Baugenehmigungen unerwartet und deutlich zu.

Der Leitindex Dow Jones Industrial war zunächst um rund ein Prozent gestiegen, bevor er wieder an Schwung verlor und 0,15 Prozent im Minus bei 33 919,84 Punkten schloss. Zu Wochenbeginn hatte der Dow noch rund 1,8 Prozent eingebüsst. Insbesondere die Angst der Anleger vor dem kriselnden chinesischen Immobiliensektor hatte die Kurse weltweit auf Talfahrt geschickt.

Der marktbreite S&P 500 gab am Dienstag um 0,08 Prozent auf 4354,19 Zähler nach. An der technologielastigen Nasdaq-Börse rückte der Nasdaq 100 um 0,10 Prozent auf 15 027,77 Punkte vor.

Die Anleger richten ihr Augenmerk derweil bereits auf die Zinsentscheidung der Notenbank am Mittwoch. Volkswirt Christian Scherrmann von der Fondsgesellschaft DWS rechnet nicht mit wesentlichen Veränderungen. Denn die zuletzt eher moderate Erholung des Arbeitsmarktes und die Unsicherheit um die Delta-Variante des Coronavirus verringerten den Druck, die sehr lockere Geldpolitik zur Stützung der Konjunktur voreilig anzupassen.

Unter den Einzelwerten sorgten vor allen Unternehmen aus der zweiten Reihe für Gesprächsstoff. So schnellten die Aktien von Uber um 11,5 Prozent in die Höhe. Mehr als ein Jahrzehnt nach der Gründung stellt der Fahrdienst-Vermittler seinen ersten operativen Gewinn in Aussicht – jedenfalls nach Abzug diverser Kosten. Das Unternehmen verbrannte bei seiner globalen Expansion Milliarden mit dem Versprechen späterer Profite.

Bei den Anbietern von Glücksspielen und Sportwetten bahnt sich derweil eine transatlantische Übernahme mit einem zweistelligen Milliardenvolumen an. Der Konzern Draftkings will den britischen Konkurrenten Entain (früher GVC) kaufen. Der umworbene Konzern, zu dem auch der in Deutschland bekannte Sportwettenbieter bwin gehört, bestätigte den Eingang eines entsprechenden Angebots.

Während die Papiere von Draftkings mehr als 7 Prozent einbüssten, schnellten die Anteilsscheine von Entain in London bis zum Handelsschluss um rund 18 Prozent in die Höhe. Analyst James Wheatcroft von der Investmentbank Jefferies hält es für möglich, dass um den Glücksspielkonzern ein Bieterrennen gestartet wird. Er verwies darauf, dass es vom Casinobetreiber MGM früher schon ein Gebot gab und dieser mittlerweile mehr Geld angehäuft habe.

Am Dow-Ende sackten die Aktien des Unterhaltungskonzerns Walt Disney um mehr als vier Prozent ab. Der Vorstandsvorsitzende Bob Chapek hatte Investoren auf einer Konferenz der Bank Goldman Sachs gewarnt, dass die Ausbreitung der Delta-Variante die Produktion verzögere und zu einem unsteten Wachstum des Streaming-Geschäfts führen könne.

Die soliden Konjunkturdaten drückten im Anleihenhandel etwas auf die Notierungen. Der Terminkontrakt für zehnjährige Papiere (T-Note-Future) fiel um 0,06 Prozent auf 133,19 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg auf 1,33 Prozent Der Euro kostete zum Börsenschluss 1,1725 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1738 (Montag: 1,1711) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8519 (0,8539) Euro. (awp/mc/pg)

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