Schweizer Arbeitsmarkt auf dem Weg zum Vorkrisenniveau
Bern – Die Lage auf dem Schweizer Arbeitsmarkt hat sich im September weiter aufgehellt. Die Zahl der Arbeitslosen und die Arbeitslosenquote sind zurückgegangen.
Insgesamt waren Ende September 120’294 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) als arbeitslos gemeldet. Das waren 6061 weniger als im August, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Donnerstag mitteilte. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum Vormonat August auf 2,6 von 2,7 Prozent. Auch die um saisonale Effekte bereinigte Arbeitslosenquote hat sich zurückgebildet, und zwar auf 2,8 von 2,9 Prozent.
Für Ökonomen kommt diese Entwicklung nicht überraschend. Sie hatten mit einer Arbeitslosenquote von 2,6 bis 2,7 Prozent gerechnet, bei der saisonbereinigten Ziffer lagen die Prognosen bei 2,8 und 2,9 Prozent.
Rasche Erholung
Die September-Zahlen sind ein weiterer Beleg dafür, dass sich der Schweizer Arbeitsmarkt rasch vom Corona-Schock erholt hat. Die Quote liegt aktuell wieder klar näher an den Rekord-Tiefstwerten von vor der Krise (2,1%) als an den Corona-Höchstständen vom letzten Januar (3,7%). Damals gab es fast 170’000 Arbeitslose, also 50’000 mehr als jetzt.
Ein weiterer Beleg für den besseren Zustand des Arbeitsmarktes ist auch die Zahl der Stellensuchenden, die sich im September gegenüber dem August um 6133 auf 208’282 zurückbildete. Die Zahl der offenen Stellen nahm gleichzeitig um 2138 auf 60’588 zu. Davon unterlagen 46’428 der Meldepflicht für Berufsarten mit einer Arbeitslosenquote von schweizweit mindestens 5 Prozent.
Kurzarbeit markant rückläufig
Die Kurzarbeit, mit der die negativen Corona-Effekte während der Krise abgefedert wurden, zog zu Beginn des Jahres wegen den vom Bund im zweiten Corona-Lockdown ergriffenen Massnahmen bekanntlich im Januar und Februar wieder an.
Nach dem Rückgang im März, April, Mai und Juni ging die Kurzarbeit auch im Monat Juli, zu dem nun aktuelle Zahlen vorliegen, erneut zurück. Und zwar markant: In diesem Monat waren laut den Angaben des Seco nur noch 67’807 Personen von Kurzarbeit betroffen, knapp 94’500 weniger als im Monat davor. Das ist nur noch ein Bruchteil der Höchstwerte aus dem Coronajahr 2020.
Zum Vergleich: Auf dem Höhepunkt der Krise im Frühling 2020 hatte für fast 1,1 Millionen Menschen Kurzarbeit gegolten, in der zweiten Corona-Welle war die Zahl dann im Februar 2021 nochmals auf über 400’000 geklettert. (awp/mc/pg)