Revision des AKW Leibstadt AG dauert länger als geplant
Leibstadt AG – Die Jahresrevision des Ende Mai vom Stromnetz genommenen AKW Leibstadt AG dauert voraussichtlich einen Monat länger als zunächst geplant. Der Betreiber rechnet mit der Wiederaufnahme der Stromproduktion auf Anfang Dezember.
Das Kernkraftwerk Leibstadt AG (KKL) habe am 7. Oktober den europäischen Strommarkt darüber informiert, dass die Jahreshauptrevision mit mehreren Grossprojekten länger dauern dürfte, teilte KKL-Mediensprecher Thomas Gerlach am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Deutsche Medien berichteten zuerst über die längere Revision.
Die Aufnahme der Stromproduktion sei jetzt auf Anfang Dezember geplant. Im Laufe der letzten Wochen habe sich gezeigt, dass die Montage von Kleinleitungen bei einem der Umbauprojekte deutlich mehr Zeit in Anspruch nehme, hielt Gerlach fest.
Mit den verschiedenen ergriffenen Massnahmen könnten diese Verzögerungen nicht kompensiert werden. Dadurch würden sich zudem auch andere Revisionsarbeiten verschieben.
Strom ist bereits verkauft
Die Kosten der längeren Revision lassen sich noch nicht beziffern. Tatsache ist, dass der Strom für die Zeit im Dezember bereits verkauft ist. Die KKL-Aktionäre müssen nun Stromersatz beschaffen.
Die Kosten könnten erst konkret beziffert werden, wenn der Ersatz beschafft sei, bestätigte Axpo-Mediensprecher Noël Graber auf Anfrage. Axpo ist mit einer Beteiligung von mehr als 50 Prozent der grösste Aktionär der KKL AG.
Revision bringt mehr elektrische Leistung
Das AKW Leibstadt, an der Rheingrenze zu Deutschland gelegen, war am 24. Mai für die grosse Jahresrevision vom Netz gegangen. Damals war eine Revision für Dauer von «gut fünf Monaten» angekündigt worden. Während der Revision werde der Kondensator, der grösste Wärmeausstauscher der Anlage, erneuert.
Dank der neuen Komponenten steige der Wirkungsgrad des Kondensators und somit die elektrische Leistung des Kraftwerks – bei gleichbleibender Reaktorleistung – um rund zehn Megawatt, hiess es weiter. Dies entspreche der Leistung eines kleinen Wasserkraftwerks. Während der Revision würden auch 80 frische Brennelemente in den insgesamt 648 Elemente fassenden Reaktorkern eingesetzt. (awp/mc/ps)