Forscher finden gigantischen Dinosaurier-Friedhof
80 Tiere, mehr als 100 Eier: Ein Fund in Patagonien gibt Einblick in das Sozialleben früher Dinosaurier. Schon vor über 190 Millionen Jahren bildeten sie Herden. War das der Schlüssel zu ihrem evolutionären Erfolg?
Wenn Paläontologen ein gut erhaltenes Dino-Skelett finden, dann ist das schon ein toller sowie seltener Fund. Aber es ist nichts gegen das, was Forschende in Argentinien entdeckt haben. Der Fund ist dermassen umfassend, dass er sogar Einblicke in das Sozialleben früher Dinosaurier-Herden ermöglicht.
Auf einer Fläche von einem Quadratkilometer im Süden von Patagonien entdeckte ein Team 80 Individuen unterschiedlichen Alters und über 100 teils gut erhaltene, versteinerte Eier der Art Mussaurus patagonicus. »Es ist schon schwer, überhaupt versteinerte Eier zu finden. Und noch schwerer, versteinerte Eier mit Embryos darin zu entdecken«, wird der Dinosaurier-Experte Diego Pol vom Museo Paleontológico Egidio Feruglio in Trelew in einer Mitteilung zitiert.
Zwar hatten die Paläontologen schon zuvor einige Tiere am Fundort Laguna Colorada beschrieben. Aber nun stellt das internationale Team um Pol eine umfassende Auswertung und Interpretation des Ausnahmefundes vor. Die Untersuchung zeigt, dass diese grossen Pflanzenfresser vor etwa 193 Millionen Jahren in Herden lebten, gemeinsame Brutkolonien unterhielten und sich nach Altersgruppen zusammenschlossen.