Alstom klagt erneut gegen Milliardenauftrag an Stadler Rail
Bern – Der französische Zugbauer Alstom legt erneut Rekurs gegen einen Milliardenauftrag an Stadler Rail ein. Nach einem Zuschlag der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) an Stadler geht Alstom nun auch gegen einen SBB-Auftrag vor Gericht.
Die SBB haben Anfang Oktober einen Auftrag über 2 Milliarden Franken an Stadler vergeben. Dafür sollten 286 Züge für die Ostschweizer Tochter Thurbo sowie für die Walliser Regionalps angeschafft werden. Von 2025 bis 2034 sollten sie das bestehende Rollmaterial ersetzen. Ob und wie lange sich diese Beschaffung durch die Beschwerde verzögert, kann die SBB laut einer Mitteilung vom Freitag noch nicht einschätzen.
Die SBB habe sich an die Vorgaben des öffentliche Beschaffungsrechts gehalten. Stadler Rail habe die Ausschreibungskriterien mit seiner Offerte am besten erfüllt und daher den Zuschlag erhalten.
Stadler nahm die Beschwerde von Alstom zur Kenntnis und bedauert, dass sich die Auftragsvergabe dadurch unnötig verlängere. Darüber hinaus wollte das Unternehmen gegenüber der Nachrichtenagentur AWP das laufende Verfahren nicht weiter kommentieren.
Weiteres Verfahren in Österreich hängig
Erst kürzlich machte Stadler Rail mit einem anderen Rechtsstreit von sich reden. Das österreichische Bundesverwaltungsgericht hatte die elektronische Signatur von Stadler als nicht rechtsgültig eingestuft, nachdem Alstom Beschwerde eingereicht hatte.
Gegen dieses Urteil hat Stadler wiederum Rekurs eingelegt. Das Verfahren könne sich noch länger hinziehen. Beim Rechtstreit ging es um einen ÖBB-Auftrag für 186 Doppelstockzügen im Wert von über 3 Milliarden Euro.
Im August sagte Stadler-Verwaltungsratspräsident Peter Spuhler in einer Telefonkonferenz, dass Alstom praktisch bei allen Ausschreibungen, die sie verlieren würden, Einsprache einlege. Das sei ein Unding. Das führe zu Verzögerungen von zwei bis drei Jahren und verursache mehr Aufwand und Kosten. (awp/mc/pg)