Burckhardt im ersten Halbjahr mit weniger Umsatz und mehr Aufträgen
Winterthur – Der Industriekonzern Burckhardt Compression hat im per Ende September abgeschlossenen ersten Semester des Geschäftsjahres 2021/22 deutlich mehr Bestellungen erhalten als noch im Vorjahr. Beim Umsatz liegt das Unternehmen allerdings noch unter dem Vorjahr.
Dies sei jedoch aufgrund des coronabedingt tieferen Bestellungseingangs in der ersten Hälfte des letzten Jahres erwartet worden, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Konkret gingen die Bestellungen um fast 50 Prozent auf 450,7 Millionen Franken hoch. Der Umsatz sank gegenüber der Vorjahresperiode dagegen um 9,1 Prozent auf 268,5 Millionen Franken.
Der operative Gewinn (EBIT) stieg um 1,2 Prozent auf 26,3 Millionen und die entsprechende Marge verbesserte sich auf 9,8 von 8,8 Prozent. Wegen eines höheren Finanzaufwands ging der Nettogewinn allerdings um 5,7 Prozent auf 17,9 Millionen zurück. Als Gründe für den höheren Finanzaufwand gibt das Unternehmen eine im September 2020 begebene Anleihe über CHF 100 Millionen sowie Währungseffekte an.
Die beiden Bereiche Systems und Services haben sich unterschiedlich entwickelt. Beide verzeichneten erhöhte Bestelleingänge, allerdings lag der Zuwachs der Bestellungen bei Systems bei 78 Prozent, während er bei Services lediglich 11,2 Prozent betrug.
Märkte erholen sich
Die globalen Märkte seien in der Berichtsperiode unterschiedlich von der Pandemie betroffen gewesen, heisst es. Die asiatischen Märkte, allen voran China, hätten sich weiter erholt. Zudem habe das europäische Geschäft wieder an Dynamik gewonnen, was Burckhardt «interessante Aufträge» gebracht habe.
Das Investitionsklima in den USA sei in den für Burckhardt relevanten Märkten allerdings weiterhin schwach. Jedoch mit Ausnahme von Technologien für saubere Kraftstoffe wie Wasserstoff, bei denen die Aktivitäten zugelegt hätten.
Ziele für Gesamtjahr bestätigt
Beim Blick nach vorn ist das Management verhalten optimistisch. Für das laufende Jahr werden die bekannten Umsatzerwartungen von 620 bis 650 Millionen Franken bestätigt. Die Gewinnmargen sollen zum Vorjahr höher sein. Dies allerdings unter der Voraussetzung, «dass keine weiteren schwerwiegenden Corona-Ausbrüche in den für Burckhardt Compression relevanten Märkten zu verzeichnen sind und sich die Wirtschaft weiter erholt», wie das Unternehmen schreibt.
Wegen des höheren Auftragsbestands rechnet Burckhardt in der Systems Division in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres mit einem Umsatz deutlich über dem Niveau des ersten Halbjahres und einer höheren EBIT-Marge. Auch bei Services dürfte der Umsatz dank des hohen Bestellungsbestandes deutlich über demjenigen der ersten Jahreshälfte zu liegen kommen, die EBIT-Marge erwartet Burckhardt auf dem Niveau des Vorjahres. (awp/mc/ps)