6 Mythen zum mobilen Bezahlen
Mobiles Bezahlen funktioniert nur mit Handyempfang? Wer mit dem Smartphone bezahlt, gibt seinen Einkaufszettel an Visa und Co. weiter? Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer bezahlen mobil im Handel, inzwischen ist es laut unserer Marktforschung bereits jeder Vierte. Dennoch halten sich rund um dieses Thema eine Reihe von Mythen hartnäckig.
von Santosh Ritter, Visa Country Manager Schweiz & Liechtenstein
Es ist dabei wichtig zu verstehen, dass mobile Zahlungen mit Visa schlussendlich Kartenzahlungen sind – nur mit anderen Formfaktoren wie dem Smartphone, der Smartwatch oder Wearables wie Armbändern. Aus meiner Sicht gibt es wohl kaum einen einfacheren und zugleich sichereren Weg zu bezahlen. Deshalb möchte ich die weitverbreitetsten Mythen einmal darstellen und aufklären.
Mythos 1: Mobiles Bezahlen ist unsicherer als „normale“ Kartenzahlungen
Fast jede Dritte Person in der Schweiz (30 %) (*) glaubt, dass mobiles Bezahlen mit hinterlegter Bezahlkarte unsicherer ist als das Bezahlen mit einer physischen Karte. Unter den Millennials (18- bis 35-Jährige) ist der Anteil sogar noch grösser (37 %). Doch die Sorge ist unbegründet: Auch mobile Bezahllösungen mit hinterlegter Karte nutzen die sicheren Visa Systeme und Technologien. Beim mobilen Bezahlen mit Visa werden keine echten Kartendaten auf dem Endgerät gespeichert, sondern nur eine spezielle von Visa generierte Nummer – ein sogenannter Token –, der nirgends auf dem Gerät aufgedruckt oder aus dem Gerät auslesbar ist. Der Token ist an das Gerät gebunden und kann ausschliesslich für das kontaktlose Bezahlen mit genau diesem Smartphone verwendet werden. Wem all das nicht genügt: Auf vielen Smartphones, lässt sich die NFC-Funktion übrigens deaktivieren.
Mythos 2: Zahlungsunternehmen erhalten einen Überblick über Einkäufe
Der am meisten verbreitete Mythos: Rund 59 Prozent aller Schweizerinnen und Schweizer glauben, dass Zahlungsunternehmen wie Visa einen Einblick darüber bekommen, was der Karteninhaber im Einzelnen gekauft hat. Dem ist nicht so. Fakt ist, Visa empfängt und überträgt nur Transaktionsdaten, die weder die Namen der Kunden enthalten noch Informationen über die Produkte, die sie kaufen.
Mythos 3: Händler erhalten persönliche Daten
36 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer glauben, dass sie beim mobilen Bezahlen ihre persönlichen Daten – wie zum Beispiel den Namen – mit den Geschäften teilen, bei denen sie einkaufen. Wenn jemand mobil bezahlt, werden diese Kartendaten jedoch nicht an Händler gesendet. Die Händler erhalten nur einen numerischen Platzhalter, der den Händlern selbst keine Rückschlüsse auf die Person gibt .
Mythos 4: Betrugsopfer bleiben auf den Kosten sitzen
29 Prozent der hierzulande lebenden Personen glauben, dass sie im Falle eines Betruges auf den Kosten sitzenbleiben. Vor allem die 18-25-jährigen sind dieser Überzeugung (39 %). Dabei sind Visa Karteninhaber bei Verlust, Diebstahl oder Betrug durch die geltenden Haftungsregeln ihrer kartenausgebenden Banken geschützt. Mit dem „Zero Liability“-Versprechen hat Visa die Haftungsgrenze auf null Franken gesenkt. Karteninhaberinnen und Kartneinhaber haften demnach nicht für Zahlungen, die sie nicht autorisiert haben – auch nicht mit einer „Selbstbeteiligung“. Für alle Visa Karten gelten dieselben Haftungsregeln – es wird kein Unterschied zwischen herkömmlichen oder kontaktlosen mobilen Zahlungen mit Visa gemacht. Damit stehen die Menschen sogar besser da als mit Bargeld, das bei Verlust in der Regel unwiederbringlich verloren ist.
Mythos 5: Mobiles Bezahlen ist nur bei Netzempfang möglich
Genau die Hälfte der Mobilzahlerinnen und -zahler in der Schweiz (50 %) meint, dass mobiles Bezahlen nur möglich sei, wenn sie Netzempfang haben. Dabei funktioniert mobiles Bezahlen für die Konsumenten auch ohne mobile Daten. Das Smartphone überträgt die Zahlungsdaten via Nahfunktechnologie (NFC) direkt an das Lesegerät des Händlers. Somit ist es möglich auch dann zu bezahlen, wenn die Kasse in einem Funkloch liegt oder im Einkaufszentrum einmal schlechter Empfang sein sollte. Denn letztlich fungieren Smartphone oder Smartwatch nur als elektronisches Portemonnaie, wohingegen die Kommunikation über das Lesegerät des Händlers läuft.
Mythos 6: Betrüger können persönliche Daten abgreifen
Fast jede zweite Person in der Schweiz glaubt, dass Dritte die persönlichen Kartendaten beim mobilen Bezahlen stehlen können. Bei jeder Zahlung mit dem Handy werden an das Bezahlterminal jedoch ausschliesslich Zahlungsdaten übermittelt – darunter ein Token, der die 16-stellige Kartennummer in einen Platzhalter verwandelt. Visa überprüft jede Transaktion in Sekundenschnelle und stellt sicher, dass der Token und das verwendete Endgerät übereinstimmen. Allein die kartenausgebende Bank kennt die Identität des Kontoinhabers oder der Kontoinhaberin beim mobilen Bezahlen. (Visa/mc)
(*1) Visa in Zusammenarbeit mit Forsa, Mobile Payment Monitor Schweiz 2021, – Alle Daten in diesem Beitrag sind auf diese Quelle zurückzuführen.