Ölpreise geben wegen neuer Corona-Angst kräftig nach
New York / London – Die Ölpreise sind am Freitag wegen neuer Corona-Ängste deutlich unter Druck geraten. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 78,75 US-Dollar. Das waren 2,49 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 2,34 Dollar auf 76,67 Dollar. Damit lagen die Preise so tief wie seit Anfang Oktober nicht mehr.
Für Verunsicherung sorgte ein Stück weit, dass Österreich wieder in einen Corona-Lockdown geht. Das weckte entsprechende Ängste auch in Deutschland. Während der ersten Corona-Welle im Frühjahr 2020, als viele Staaten gleichzeitig die Wirtschaft dicht machten, waren die Rohölpreise wegen des wirtschaftlichen Stillstands drastisch eingebrochen.
Ansonsten beschäftigt sich der Markt nach wie vor mit der möglichen Freigabe strategischer Ölreserven durch grosse Volkswirtschaften. China hat einen solchen Schritt bereits angekündigt, in den USA wird seit längerem über eine Freigabe debattiert. Nach Medienberichten will die US-Regierung andere grosse Verbrauchsländer wie Japan, Südkorea oder Indien zu ähnlichen Schritten animieren.
Hintergrund der Überlegungen sind die immer noch hohen Rohölpreise. Im Oktober waren sie auf mehrjährige Höchststände gestiegen, bevor sie in den vergangenen Wochen nachgaben. Ökonomen befürchten, dass das hohe Preisniveau die wirtschaftliche Erholung vom Corona-Einbruch ausbremst. Erdöl ist für die meisten Länder nach wie vor einer der wichtigsten Rohstoffe. (awp/mc/pg)