Ölpreise fallen deutlich – Omikron-Sorgen belasten
New York – Die Ölpreise sind am Dienstag gefallen und haben an die rasante Talfahrt vom vergangenen Freitag angeknüpft. Nach wie vor wird der Handel am Ölmarkt durch die Furcht vor einer als besorgniserregend eingestuften neuen Omikron-Variante des Coronavirus belastet.
Für Verkaufsdruck sorgten Aussagen von Stephane Bancel, Chef des US-Pharmakonzerns Moderna . In einem Zeitungsinterview sagte Bancel, dass es vermutlich Monate dauern werde, bis die Pharmabranche in grossem Stil Impfstoffe gegen die Omikron-Variante herstellen könne.
Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent mit Lieferung im Januar 71,09 US-Dollar. Das waren 2,35 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI), ebenfalls mit Lieferung im Januar, fiel um 1,88 Dollar auf 68,07 Dollar.
Zeitweise lag der Preis für Rohöl aus den USA nur noch knapp über dem Tiefstand vom Freitag, als heftige Marktturbulenzen die Notierungen um rund zehn Dollar je Barrel abstürzen liessen. Die Notierung für Rohöl aus der Nordsee ist sogar unter das Tief vom Freitag gefallen. Mit dem Omikron-Schock steuern die Ölpreise auf den stärksten Einbruch auf Monatssicht seit der frühen Phase der Corona-Krise zu.
Am Ölmarkt fürchten die Anleger neue Beschränkungen im Kampf gegen die Ausbreitung der Pandemie und damit einen Rückgang der Nachfrage nach Rohöl. «Noch lässt sich nicht genau abschätzen, wie gross die Auswirkungen auf die Ölnachfrage sein werden», sagte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. Der massive Preisrückgang seit Freitag lege aber den Schluss nahe, dass am Ölmarkt mit gravierenden Auswirkungen gerechnet werde. (awp/mc/pg)