Inlandtourismus in der Sommersaison auf Rekordniveau
Zürich – Die Schweizer Hotels waren in der Sommersaison deutlich besser ausgelastet als im Vorjahr. Neben der Rückkehr von europäischen Gästen ist der Anstieg der Übernachtungszahlen auf eine rekordhohe Nachfrage aus dem Inland zurückzuführen. Weiterhin schwach blieben die Fernmärkte.
In der Sommersaison 2021 von Mai bis Oktober zählte das Bundesamt für Statistik (BFS) 18,24 Millionen Logiernächte. Das sind fast 35 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode, als die Übernachtungszahlen im Zuge der Coronapandemie in beispielloser Art und Weise eingebrochen waren. Im Vergleich mit dem Vorkrisenniveau vom Sommer 2019 fehlten dieses Jahr immer noch rund 20 Prozent der Übernachtungen.
Inlandtourismus setzt neue Höchstmarke
Auch in diesem Sommer konnten die hiesigen Hotels auf eine starke Nachfrage aus dem Inland zählen. Mit insgesamt 12,7 Millionen Übernachtungen gingen mehr als zwei Drittel der Buchungen auf das Konto von Schweizer Gästen. Gegenüber dem Sommer 2019 bedeutet dies ein Anstieg von fast 30 Prozent und gleichzeitig ein neuer Höchstwert seit dem Beginn der Erhebungen im Jahr 2005.
Mit den Erleichterungen im internationalen Reiseverkehr konnten die Hotels aber auch wieder mehr ausländische Gäste als noch vor einem Jahr begrüssen. Die Anzahl an Übernachtungen legte im Sommer um fast 80 Prozent auf 5,6 Millionen zu. Davon profitierten insbesondere auch die städtischen Regionen, die sich vom starken Einbruch im Vorjahr etwas erholten.
Fernmärkte bleiben schwach
Der Grossteil der wieder erwachten Nachfrage aus dem Ausland entfiel dabei auf Gäste aus Europa. Diese buchten im Sommer 4,4 Millionen Übernachtungen in der Schweiz und waren damit für fast 80 Prozent aller Buchungen aus dem Ausland verantwortlich. Gegenüber 2019 bedeutet dies noch ein Rückstand von rund 2 Millionen.
Eine graduelle Erholung zeigte sich auch bei den Fernmärkten. Dennoch lag die Nachfrage aus diesen Kontinenten 2021 weit unter jener von 2019: So lagen die Buchungen aus Asien um 85 Prozent und jene aus Amerika um 74 Prozent unter dem Vorkrisenniveau.
Positive Dynamik hält an
Auf Monatssicht stieg die Gesamtzahl der Gäste im Mai gegenüber dem Vorjahr mit einem Plus von 213 Prozent am stärksten an. Dieser grosse Anstieg ist aber im Zusammenhang mit den weitgehenden pandemiebedingten Einschränkungen im Frühjahr 2020 zu betrachten. Mit 4,16 Millionen Übernachtungen war der August zahlenmässig der beste Monat für die Hotels.
Nach einer leichten Verlangsamung der Zuwachsraten im September zeigte die Kurve im Oktober wieder steil nach oben. Ein Plus von fast 40 Prozent bedeutet das stärkste Wachstum seit Juni. (awp/mc/pg)