Helvetia-Präsidentin Doris Russi Schurter tritt ab – Axel Lehmann soll folgen
St. Gallen – An der Spitze des Helvetia-Verwaltungsrats kommt es zu einem Wechsel. Verwaltungsratspräsidentin Doris Russi Schurter wird anlässlich der kommenden Generalversammlung aus persönlichen Gründen zurücktreten. Im Jahr 2023 soll Credit-Suisse-Verwaltungsrat Axel Lehmann das Präsidium übernehmen.
Aufgrund eines familiären Schicksalsschlags, den sie im Sommer erlitten habe, werde sich Russi Schurter an der GV im April nicht mehr als Präsidentin zur Verfügung stellen, teilte Helvetia am Mittwoch mit. Sie gehört seit 2008 dem Verwaltungsrat an und hat das Präsidium 2018 übernommen.
Lehmann ab 2023 Präsident
Als Nachfolger von Russi Schurter hat Helvetia Axel Lehmann gewonnen. Lehmann soll zunächst im April in den Verwaltungsrat gewählt werden und dann ein Jahr später anlässlich der Generalversammlung 2023 das Präsidium übernehmen. In der Zwischenzeit wird Vizepräsident Thomas Schmuckli den Verwaltungsrat interimistisch leiten.
Lehmann ist ein bekannter Name am Schweizer Finanzplatz: Der heutige Verwaltungsrat und Präsident des Risikoausschusses der Credit Suisse sass zuvor unter anderem im Verwaltungsrat der UBS und war auch Teil der UBS-Konzernleitung. In den Jahren 1996 bis 2015 war er in verschiedenen leitenden Funktionen beim Versicherer Zurich tätig.
«Mit Axel Lehmann gewinnt Helvetia einen profunden Kenner des Versicherungsgeschäftes sowie eine Persönlichkeit mit ausgewiesener Führungserfahrung in national und international ausgerichteten Unternehmen und langjähriger Erfahrung in der Finanzbranche», wird Thomas Schmuckli in der Mitteilung zitiert. Gleichzeitig würdigt er die Verdienste von Doris Russi Schurter. Unter ihrer Führung habe die Helvetia unter anderem die Akquisition der spanischen Caser vollzogen.
Ex-Generali-Manager als VR
An der nächsten GV wird darüber hinaus Verwaltungsrat Christoph Lechner aufgrund der Amtszeitbeschränkung aus dem Gremium ausscheiden. Er war seit 2006 im Verwaltungsrat. Als neues Mitglied schlägt die Helvetia Luigi Lubelli zur Wahl vor. Lubelli verfüge über viel Erfahrung in den für Helvetia wichtigen Versicherungsmärkten Italien und Spanien. Er war etwa Finanzchef der italienischen Generali-Gruppe.
An der Börse schlägt die Nachricht zum Wechsel an der Verwaltungsratsspitze keine grossen Wellen: Gegen 09.15 Uhr rückt der Kurs der Helvetia-Aktie um 0,2 Prozent auf 105,00 Franken leicht vor. Der marktbreite SPI zieht derweil nach den kräftigen Avancen der beiden letzten Handelstage um weitere 0,5 Prozent an.
Die heutige Mitteilung zum Abgang von Russi Schurter komme aus Investorensicht überraschend, schreibt Georg Marti von der ZKB. Die Nachfolge sei aber gut geregelt. Die Kontinuität in der Unternehmensentwicklung sei sichergestellt, ist Marti überzeugt. (awp/mc/Pg)