Ölpreise legen merklich zu
New York / London – Die Ölpreise haben am Donnerstag merklich zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete 92,71 US-Dollar. Das waren 1,16 Dollar mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,57 Dollar auf 91,24 Dollar.
Die Ölpreise profitierten von dem zu vielen Währungen gefallenen Dollar-Kurs. Die in den USA auf den höchsten Stand seit 1982 gestiegene Inflationsrate hatte den Dollar nur vorübergehend gestützt. Rohöl wird international in Dollar gehandelt. Ein schwächerer Dollar mach Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen günstiger.
Zudem stützten Aussagen des Ölkartells Opec die Preise. Laut Opec könnte die Erholung der weltweiten Ölnachfrage ihre Prognosen in diesem Jahr übertreffen. Das Wirtschaftswachstum und der Reiseverkehr erholten sich von der Pandemie. Die Opec hat mit ihren verbündeten anderen Ölförderländern die Fördermengen zuletzt aber nur zögerlich angehoben. Eine wachsende Nachfrage könnte die Preise noch weiter nach oben treiben.
Die Anleger behalten die Verhandlungen zur Wiederbelebung des Nuklearabkommens mit dem Iran im Blick. Eine Vereinbarung, die die Bedenken aller Beteiligten berücksichtige, sei in Sicht, sagte die Sprecherin des Weissen Hauses, Jen Psaki.
Falls die Wiener Nuklearvereinbarung über das iranische Atomprogramm von 2015 wiederbelebt wird, könnte Iran nach Aufhebung der Sanktionen wieder deutlich mehr Erdöl an andere Länder liefern. Das erhöhte Angebot auf dem Weltmarkt würde den Ölpreis entsprechend drücken. (awp/mc/ps)