US-Schluss: Verhaltener Wochenstart – Nasdaq auf Talfahrt
New York – Hoffnungsschimmer im Ukraine-Konflikt haben dem US-Aktienmarkt zum Wochenstart nicht geholfen. Anders als die Börsen in Europa konnte der Dow Jones Industrial am Montag keine Gewinne einfahren. Der US-Leitindex ging prozentual unverändert bei 32’945,24 Punkten aus dem Handel. Am Markt hiess es, das Erholungspotenzial in Westeuropa sei grösser, da sich die Furcht von den Folgen des Kriegs dort zuletzt deutlich stärker bemerkbar gemacht hatte. Der New Yorker Dow bewegt sich derzeit nur leicht unter dem Niveau vor der Invasion.
Andere US-Indizes waren am Montag sogar klar ins Minus gerutscht: Der marktbreite S&P 500 fiel um 0,74 Prozent auf 4173,11 Zähler und der technologielastige Nasdaq-100 sackte sogar um 1,92 Prozent auf 13’046,64 Punkte ab. Er wurde belastet von heftigen Kursverlusten bei den US-Notizen chinesischer Tech-Konzerne. Wegen einer in den USA bereits erfolgten Zeitumstellung wurde der Handel in europäischer Zeit eine Stunde früher als gewöhnlich beendet.
Am Montag gab es die vierten Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine über eine Waffenruhe – dieses Mal per Video-Schalte. Die Gespräche über ein Ende der Kämpfe sind nach Angaben aus Kiew zwar unterbrochen worden, sie sollen an diesem Dienstag aber fortgesetzt werden. Es handele es sich um eine technische Pause für Gespräche in Arbeitsgruppen und eine «Klärung individueller Definitionen», erläuterte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak.
Am Ölmarkt machte sich am Montag etwas Entspannung breit, die Preise gingen von ihrem zuletzt hohen Niveau ausgehend deutlich zurück. Dies trieb die Anleger aus den zuletzt besonders gefragten US-Ölwerten wie Chevron oder ExxonMobil, die 2,5 Prozent und 3,6 Prozent verloren.
An der Nasdaq-Börse fielen die in New York gelisteten Aktien chinesischer Technologiekonzerne mit Kurseinbrüchen auf. So sackten die Papiere von Trip.com, Pinduoduo, Baidu, JD.com oder Netease zwischen 8,4 und 20,5 Prozent ab. Die in den USA gehandelten Papiere des Online-Riesen Alibaba sackten um 10,3 Prozent ab.
Am Markt hiess es, bei diesen Werten gesellten sich zu den schon länger spürbaren regulatorischen Sorgen neue hinzu um die Position Chinas im Ukraine-Krieg sowie wegen pandemiebedingter Lockdown-Massnahmen. In der Folge stufte die US-Grossbank JPMorgan solche Werte reihenweise ab, für viele drehte die Grossbank sogar ihr Votum von einer bisher positiven Einschätzung auf ein negatives «Underweight». Analyst Alex Ya hält die chinesische Internetbranche für die nächsten sechs bis zwölf Monate für unattraktiv.
Im Zusammenhang mit neuen Entwicklungen in China wurden auch die Apple-Aktien von Anlegern verkauft. Sie fielen aus Sorge vor möglichen Produktionsengpässen um 2,7 Prozent. Nach einem verhängten Corona-Lockdown im südchinesischen Shenzhen stoppte der Apple-Partner Foxconn in der Metropole die Produktion in seiner Fertigungsstätte, in der auch iPhones hergestellt werden. (awp/mc/ps)