Kurzurlaub im Strandhuisje: Tiny und in Toplage
Ein Häuschen direkt am Meer: In den Niederlanden sind «Strandhuisjes» im Trend. SPIEGEL-Autorin Dela Kienle hat eines gemietet – und sich vom Nordseewind den Coronamuff aus dem Kopf pusten lassen.
Im Niederländischen gibt es einen Begriff dafür, wenn man dick eingemummelt am Nordseestrand spazieren geht: lekker uitwaaien«, also «richtig schön auswehen». Das tut wahnsinnig gut: Salzige Luft, Sand unter den Stiefeln und Wind, der den Coronamuff aus dem Kopf pustet. Dazu haben wir uns einen lang gehegten Wunsch erfüllt – und für ein Wochenende ein «Strandhuisje» gemietet.
Diese Mini-Bungalows sind seit einigen Jahren in den Niederlanden ein Trend. Nach der Sturmsaison werden die Häuschen meist im Februar direkt auf den Strand gesetzt, mit Elektrizität versorgt und mit der Kanalisation verbunden. Dort bleiben sie dann normalerweise bis Oktober. Vor ihrer Terrasse erstreckt sich nur Sand – und natürlich das Meer.
Seit ich die ersten dieser Häuschen entdeckt hatte, war ich angefixt. Wie herrlich muss es sein, nachts beim Einschlafen das Rauschen der Nordsee zu hören, morgens aufzuwachen, wenn der Strand noch völlig leer ist und dann die Kinder direkt in den Sand hüpfen zu lassen!
Inzwischen gibt es Strandhäuschen an verschiedenen Orten, vor allem in Nordholland, Südholland und Zeeland. Doch nirgends ist die Auswahl grösser als in Katwijk: Mit zwölf verschiedenen Anbietern ist es die Strandhuisjes-Hauptstadt (oder eher: das Strandhuisjes-Hauptdorf) der Niederlande. Das scheint sich zu lohnen, denn die Häuschen sind ungeheuer beliebt: Für die Sommermonate sind sie oft schon ein Jahr im Voraus ausgebucht. Aber weil die Saison gerade erst beginnt, haben wir noch eine ordentliche Auswahl.