Schaffner wächst im ersten Semester zweistellig
Luterbach – Die Industriegruppe Schaffner hat im ersten Halbjahr 2021/22 (per 31.03.) den Umsatz im fortgeführten Geschäft klar gesteigert. Auch der Gewinn lag über der Vorjahresperiode. Für das zweite Semester erwartet das Unternehmen beim Umsatz einen ähnlichen Wert wie im ersten.
Konkret zog der Umsatz auf vergleichbarer Basis um gut 12 Prozent auf 78,9 Millionen Franken an, wie der Komponentenhersteller und Spezialist für Elektromagnetverträglichkeit am Donnerstag mitteilte. Währungsbereinigt lag das Plus gar bei über 14 Prozent. Der Auftragseingang erhöhte sich gleichzeitig um gut 10 Prozent auf 90,9 Millionen.
In den vergleichbaren Zahlen des Vorjahres ist die per Mitte 2021 verkaufte Division Power Magnetics nicht mehr enthalten. Schaffner erzielte mit dieser Sparte im Geschäftsjahr 2019/20 noch rund einen Viertel des Gesamtumsatzes.
Gewachsen seien alle Industriemärkte und alle Regionen, heisst es zum ersten Semester. Das Geschäft mit der Automobilindustrie hingegen sei durch die anhaltende Knappheit an Halbleitern sowie neu auch durch die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine gebremst worden. Um die hohe Kundennachfrage zu bewältigen, seien die Kapazitäten in den Werken in China und Thailand substanziell erweitert worden.
Marge geht wegen hoher Kosten minim zurück
Der Betriebsgewinn (EBIT) kletterte um gut 11 Prozent auf 7,1 Millionen Franken, die entsprechende Marge ging hingegen leicht um 10 Basispunkte auf 9,0 Prozent zurück. Schaffner begründet die verhaltene Margenentwicklung mit den «ausserordentlich hohen» Logistikkosten sowie den höheren Rohmaterialpreisen. Der Reingewinn lag mit 5,2 Millionen Franken um 13 Prozent über dem Vorjahreswert.
Im Ausblick auf das Gesamtjahr 2021/22 zeigt sich das Unternehmen vorsichtig. Die Covid-Ausbrüche in China, der Krieg in der Ukraine sowie die steigende Inflation sorgten für viele Unsicherheiten, Prognosen seien deshalb schwierig.
Ingesamt erwartet Schaffner, dass die hohe Nachfrage aus den Industriemärkten anhalten wird, der Automobilsektor aber weiterhin unter Engpässen bei Elektronikkomponenten leiden wird. Die Logistiksituation habe sich seit Jahresbeginn zwar stabilisiert, bleibe aber anspruchsvoll. Und die Preise für Rohmaterialien dürften weiter steigen oder zumindest auf hohem Niveau verharren.
Positiv auf die Rentabilität sollten sich die Preiserhöhungen von Schaffner zu Beginn des zweiten Semesters auswirken. Vor diesem Hintergrund wird für das Gesamtjahr 2021/22 eine EBIT-Marge am unteren Ende des vor kurzem nach oben revidierten Zielbandes von 10 bis 12 Prozent in Aussicht gestellt. Beim Umsatz geht Schaffner davon aus, dass dieser im zweiten Semester auf einem «ähnlich guten Niveau» wie im ersten liegen dürfte. (awp/mc/ps)