Arbeitslosigkeit nimmt im April saisonbedingt weiter ab

Arbeitslosigkeit nimmt im April saisonbedingt weiter ab

Bern – Die Lage am Schweizer Arbeitsmarkt hat sich im April weiter verbessert. Und trotz Rezessionsgefahr bleiben die Aussichten gut. Derweil haben sich bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) knapp 600 aus der Ukraine Geflüchtete zur Stellensuche gemeldet.

Ende April waren insgesamt 104’391 Personen bei den RAVs als arbeitslos gemeldet, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Freitag mitteilte. Das war verglichen mit März ein Minus von 5109 und gegenüber dem von Corona belasteten April 2021 ein Rückang um 46’888 Personen.

Die Aufhellung am Arbeitsmarkt lässt sich auch an der Entwicklung der Arbeitslosenquote ablesen: Die lag vor Jahresfrist noch bei 3,3 Prozent, sank dann bis Ende 2021 auf 2,6 Prozent und notiert mittlerweile noch bei 2,3 Prozent (März 2,4%).

Weniger arbeitslose Bauarbeiter
Die Arbeitsmarktlage habe sich im April vor allem aus saisonalen Gründen verbessert, sagte Boris Zürcher, Leiter der Direktion für Arbeit beim Seco, an einer Telefonkonferenz. Die um saisonale Faktoren bereinigte Arbeitslosenquote verharrte verglichen mit März wie von Ökonomen erwartet auf 2,2 Prozent.

Mit den wärmeren Temperaturen hätten vor allem Jobsuchende in der Baubranche eine Anstellung gefunden, so Zürcher. Die Zahl der Arbeitslosen sei im Bau um rund 1700 Personen markant zurückgegangen. Doch auch in allen weiteren Branchen halte der positive Trend an, so etwa im Detailhandel oder in der Gastronomie.

Auffällig ist der etwas stärkere Rückgang bei der Jugendarbeitslosigkeit: Bei den 15- bis 24-Jährigen nahm die Arbeitslosenquote im April im Vergleich zum März um 0,2 Prozentpunkte auf noch 1,6 Prozent ab. In den beiden anderen Alterskategorien ging es um je 0,1 Punkte auf je 2,4 Prozent zurück.

Gute Aussichten
An den guten Beschäftigungsaussichten habe sich zuletzt nichts geändert, sagte Zürcher. Viele Firmen suchten intensiv nach Arbeitskräften insbesondere im Gastgewerbe. Sowohl Ökonomen als auch die Mitarbeitenden auf den RAVs schätzten daher die weitere Entwicklung am Arbeitsmarkt in den nächsten Monaten positiv ein.

Noch kaum Auswirkungen habe die Ukraine-Krise am hiesigen Arbeitsmarkt gezeigt, sagte Zürcher weiter. Er räumte dabei ein, dass eine allfällige Abschwächung in der Wirtschaft erst zu einem späteren Zeitpunkt, ungefähr mit zwei Monaten Verzögerung, auf den Arbeitsmarkt durchschlage.

Ukraine-Flüchtlinge auf Jobsuche
Mit dem Krieg in der Ukraine und den vielen aus dem kriegsversehrten Land Geflüchteten verändert sich auch das Umfeld am Schweizer Arbeitsmarkt. Gemäss jüngsten Angaben des Staatssekretariats für Migration (SEM) haben bislang knapp 42’000 Flüchtlinge aus der Ukraine den Schutzstatus S erhalten, der auch dazu berechtigt, einer Arbeit nachzugehen.

Bis Ende April hätten sich 569 geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer auf der Suche nach einer Stelle bei den RAV gemeldet, sagte Zürcher. Das sei eine noch geringe Zahl, doch sei der RAV-Kanal für die Jobsuche einer von vielen, ordnete er ein. Bei den Stellensuchenden handle es sich . analog zu den gesamten Flüchtlingszahlen – zum grossen Grossteil um Frauen. (awp/mc/pg)

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