CKW macht im ersten Halbjahr 2021/22 Verluste
Luzern – Das Zentralschweizer Energieunternehmen CKW hat im ersten Halbjahr 2021/22 einen Verlust erlitten. Die Verwerfungen an den Energie- und Finanzmärkten belasteten das Ergebnis. Mittelfristig werden sich die hohen Marktpreise jedoch positiv auswirken.
CKW musste wegen der stark gestiegenen Energiepreise zu hohen Beschaffungskosten Strom besorgen. An die Endkunden konnten die Mehrkosten jedoch nicht unmittelbar weitergegeben werden, weil die Tarife in der Grundversorgung jeweils im Voraus für ein Jahr festgelegt werden.
Unter dem Strich machte das Unternehmen im ersten Semester per Ende März einen Verlust von 42,2 Millionen Franken nach einem Gewinn von 97,4 Millionen im Jahr davor, wie CKW am Donnerstag mitteilte. Das Betriebsergebnis EBIT lag bei -38,6 Millionen nach +105,3 Millionen. Die Gesamtleistung legte derweil um 26 Prozent auf 560,8 Millionen zu.
Positiver Ausblick
Die länger als geplant ausgefallene Grossrevision des Atomkraftwerks Leibstadt wirkte sich negativ aus. Die fehlende Energiemenge musste CKW zu sehr hohen Marktpreisen beschaffen. Wegen der negativen Entwicklung an den Finanzmärkten belasteten zudem die Stilllegungs- und Entsorgungsfonds für Kernanlagen das Betriebsergebnis im Vergleich zur Vorjahresperiode mit 50,6 Millionen.
Die hohen Preise an den Energiemärkten erlauben es CKW allerdings, die eigene Produktion der nächsten Jahre gewinnbringend zu vermarkten. Die dazugehörenden Absicherungsgeschäfte hätten zwar zu temporären Bewertungsverlusten geführt. Für das Gesamtjahr 2021/22 erwartet die Gesellschaft jedoch operativ ein positives Betriebsergebnis.
Haushalte müssen ab 2023 mehr zahlen
Der starke Preisanstieg seit Ende 2021 aufgrund der geopolitischen Lage hatte für die Stromkunden von CKW bisher noch keinen Einfluss. Für das nächste Jahr zeichnen sich jedoch deutliche Tariferhöhungen ab. Die neuen Preise für das Folgejahr müssen Energieversorger bis spätestens Ende August veröffentlichen.
Positiv hingegen sind die hohen Preise für Solarstromproduzenten. Die Vergütung von CKW für den ins Netz eingespeisten Strom habe sich deutlich erhöht, so CKW. Solarstrom lohne sich daher zurzeit mehr denn je. CKW plant zusammen mit der Muttergesellschaft Axpo einen starken Ausbau der erneuerbaren Energien.
CKW versorgt den Angaben zufolge mehr als 200’000 Endkunden in den Kantonen Luzern, Schwyz und Uri mit Strom. Der Energiekonzern Axpo, der selbst keine Haushaltskunden hat, hält gut 80 Prozent an CKW. Ausserdem hält der Kanton Luzern knapp 10 Prozent. Die CKW-Aktien werden ausserbörslich gehandelt. (awp/mc/ps)