Europa-Schluss: Schwache Woche endet wenig bewegt

Europa-Schluss: Schwache Woche endet wenig bewegt
(Adobe Stock)

Paris / London – Europas Börsen haben am Freitag bei insgesamt wenig Bewegung mehrheitlich etwas schwächer geschlossen. Der EuroStoxx 50 verlor letztlich 0,19 Prozent auf 3448,31 Punkte, womit sich das Wochenminus auf 2,4 Prozent summiert. Für das erste Halbjahr hatte der Leitindex der Eurozone am Vortag einen satten Kursverlust von fast 20 Prozent verbucht.

Der französische Cac 40 verabschiedete sich am Freitag 0,14 Prozent fester mit 5931,06 Punkten ins Wochenende, während der britische FTSE 100 mit einem Minus von 0,01 Prozent auf 7168,65 Zähler kaum vom Fleck kam.

In den USA ging es mit den Aktienkursen zum europäischen Handelsende weiter bergab. Dies- wie jenseits des Atlantik untermauerten aktuelle Wirtschaftsdaten die Sorgen um die weltweite Konjunkturentwicklung.

So zeugte die Inflationsrate für den Euroraum von weiterhin hohem Preisdruck: Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Juni im Jahresvergleich noch etwas stärker als von Volkswirten erwartet. Zugleich fiel die Industriestimmung sowohl in Grossbritannien als auch in den USA auf ein Zweijahrestief. In den Vereinigten Staaten halten zudem die Schwächesignale vom Häusermarkt an, wie die im Mai gegenüber dem Vormonat überraschend gesunkenen Bauausgaben belegten.

Im europäischen Branchenvergleich favorisierten die Anleger vor dem Wochenende Versorger- und Einzelhandelstitel: Deren Subindizes im marktbreiten Stoxx Europe 600 stiegen um über drei beziehungsweise knapp anderthalb Prozent. Im ersten Halbjahr hatte der Einzelhandelsindex mit 36 Prozent so viel verloren wie kein anderer europäischer Branchenindex.

Die Tagesverliererliste führten indes die Indizes der Rohstoff- und Technologie-Indizes mit Abschlägen von zweieinhalb und zwei Prozent an. Ein schwacher Umsatzausblick des US-Halbleiterherstellers Micron belastete nicht nur dessen Aktie, sondern die Stimmung für den gesamten Technologiesektor.

Zur Rohstoffbranche verwiesen die Experten der Commerzbank darauf, dass die Industriemetalle ein sehr schwaches zweites Quartal hinter sich hätten. «Der LME-Industriemetallindex ist in den letzten drei Monaten um 25 Prozent gefallen und notiert auf dem tiefsten Stand seit April letzten Jahres. Es war der stärkste Quartalsverlust seit fast 14 Jahren.»

Unter den Einzelwerten fielen Wienerberger mit über anderthalb Prozent Plus auf. Der weltweit führende Ziegelhersteller hatte seinen Ausblick für die Entwicklung des operativen Gewinns erhöht. (awp/mc/ps)

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