Europa-Verlauf: Gewinne zu Wochenbeginn – Zinsangst rückt in den Hintergrund
Paris / London – An Europas Börsen haben die Anleger nach den Kursverlusten zum Wochenschluss wieder Mut geschöpft. Die wichtigsten Indizes verzeichneten am Montag Gewinne.
Der EuroStoxx50 als Leitindex der Eurozone stieg um 0,63 Prozent auf 3748,75 Punkte. Für den französischen Cac 40 ging es um 0,65 Prozent auf 6514,65 Punkte nach oben. Der britische FTSE 100 («Footsie») legte um 0,33 Prozent 7464,64 Punkte zu.
Am Freitag hatte ein starker Arbeitsmarktbericht aus den USA einmal mehr die Sorge geweckt, dass die tonangebende US-Notenbank Fed im Kampf gegen die sehr hohe Inflation die Leitzinsen stärker anheben könnte als gedacht. Weitere Hinweise bezüglich der Gangart der Fed erhoffen sich die Anleger von den US-Verbraucherpreisen, die am Mittwoch veröffentlicht werden.
In den USA ist nach jüngsten Aussagen von Mitgliedern der US-Notenbank Fed erst einmal mit einem weiteren deutlichen Anstieg der Leitzinsen zu rechnen. Höhere Zinsen lassen Aktien im Vergleich zu anderen Anlagen wie etwa Anleihen in einem schlechteren Licht erscheinen.
Zu Wochenbeginn aber herrschte am Markt gleichwohl Zuversicht und die Strategen der US-Bank JPMorgan blieben in Richtung Jahresende optimistisch gestimmt für Aktien. Nach einem grossen Zinsschritt im September dürfte die Fed deutlich zurückhaltender und datenbezogen agieren, erwartet Experte Mislav Matejka.
Unter den Einzelwerten stand am Montag Veolia im Fokus. Wegen kartellrechtlicher Bedenken will der französische Entsorger das britische Entsorgungsgeschäft des übernommenen Konkurrenten Suez verkaufen. Die Sparte soll an die Investmentbank Macquarie gehen. Die Anteilsscheine von Veolia waren in der Spitze um 3,7 Prozent in die Höhe geschnellt und lagen zuletzt in Paris noch moderat im Plus.
An der Börse in London waren Hargreaves Lansdown mit einem Plus von fast neun Prozent der mit Abstand beste Wert im «Footsie». Analysten erhöhten nach den am Freitag präsentierten Geschäftszahlen der Investmentgesellschaft ihre Schätzungen.
In Mailand schnellten die Papiere des Ende Juni an die Börse gegangenen Unternehmens Industrie De Nora um fünfeinhalb Prozent in die Höhe. Der führende Anbieter von Elektroden und Technologien rund um Wasser sei ein wichtiger Wegbereiter für die Revolution des grünen Wasserstoffs, schrieb Analystin Zoe Clarke von der US-Investmentbank Goldman Sachs. (awp/mc/pg)