Produzenten- und Importpreise kommen im Juli zurück
Neuenburg – Der Preisanstieg für Unternehmen hat sich im Juli auf Jahressicht etwas abgeschwächt. Die Jahresinflation für die Produzenten- und Importpreise lag bei 6,3 Prozent, nachdem sie im Juni noch bei 6,9 Prozent gelegen hatte.
Der Gesamtindex der Produzenten- und Importpreise (PPI) fiel im Juli 2022 gegenüber dem Juni 2022 um 0,1 Prozent und erreichte den Stand von 109,7 Punkte, wie die am Montag veröffentlichten Zahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) zeigen.
Tiefere Preise wurden vor allem für Metalle, Metallhalbzeug, Schrott und Mineralölprodukte gezahlt. Dagegen verzeichneten orthopädische und prothetische Erzeugnisse ebenso wie elektronische Bauelemente und Leiterplatten, Gas und Uhren steigende Preise. Insgesamt zog der Produzentenpreisindex denn um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat an. Gegenüber dem Vorjahr lag das Plus bei 4,1 Prozent
Dagegen kam der Importpreisindex im Juli gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent zurück. Neben Metallen und Metallhalbzeug kosteten auch Gemüse, Melonen und Kartoffeln sowie Geräte und Einrichtungen der Telekommunikationstechnik weniger als noch im Monat zuvor. Metallprodukte, Erdöl und Erdgas, Mineralölprodukte sowie medizinische und zahnmedizinische Apparate und Materialien verzeichneten hingegen höhere Preise. Zum Vorjahreszeitraum lag der Index denn auch um 10,8 Prozent höher.
Nachlassender Auftrieb
Insgesamt hat sich der Preisauftrieb des PPI-Index damit erstmals seit langem auf Jahressicht abgeschwächt. Davor hatte er nur eine Richtung gekannt, und zwar noch oben. Noch im März 2021 hatte er leicht im Minus gelegen.
Der PPI gilt als Vorlaufindikator für die Entwicklung der Konsumentenpreise, da die Kosten der Produktion normalerweise auf die Konsumentenpreise abgewälzt werden. Er hat allerdings deutlich höhere Ausschläge und ist aufgrund der hohen Abhängigkeit von Rohstoffen viel volatiler. (awp/mc/ps)