Schweiter macht bei etwas höherem Umsatz deutlich weniger Gewinn
Zürich – Der Verbundwerkstoffspezialist Schweiter hat im ersten Semester 2022 den Umsatz leicht auf ein neues Rekordniveau gesteigert. Der Gegenwind durch die hohe Inflation liess hingegen die Gewinne schmelzen. Für das Gesamtjahr macht das Unternehmen weiterhin keine konkrete Prognose.
Der Umsatz legte um 3 Prozent auf 647,8 Millionen Franken zu, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. In Lokalwährungen lag das Plus bei 5 Prozent. Gestützt war das Wachstum einerseits durch höhere Absatzvolumen von Architekturprodukten und andererseits von den Preiserhöhungen.
Auf Gewinnstufe sieht das Bild hingegen anders aus. Der operative Gewinn (EBITDA) reduzierte sich um 27 Prozent auf 57,0 Millionen Franken und die entsprechende Marge um 3,6 Prozentpunkte auf 8,8 Prozent. Der Reingewinn fiel gar um 40 Prozent auf 27,3 Millionen zurück. Mit den vorgelegten Zahlen hat Schweiter die Erwartungen der Analysten auf allen Stufen verpasst.
Die Preisanpassungen und Effizienzsteigerungen hätten die markant gestiegenen Material- und Energiekosten sowie negative Fremdwährungseinflüsse nicht vollständig kompensiert, schreibt Schweiter zum Gewinnrückgang.
Nachfrage nach Trennscheiben geht weiter zurück
Von den Divisionen entwickelte sich das Displaygeschäft sowohl umsatz- als auch ergebnisseitig insgesamt «erfreulich», war jedoch von unterschiedlichen Dynamiken in den jeweiligen Märkten geprägt. Nach dem pandemiebedingten aussergewöhnlich hohen Wachstum der Clear-Sheet Produkte, also durchsichtige Kunststoff-Trennscheiben, in den Vorperioden, resultierte nach einer sukzessiven Normalisierung des Umsatzes ein Nachfragerückgang im ersten Semester.
Das Architekturgeschäft setzte insgesamt die starke Wachstumsdynamik des Vorjahres fort und verzeichnete einen prozentual zweistelligen Umsatzanstieg sowie höhere Absatzvolumen im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres in allen Regionen.
Das Geschäft mit Kernmaterialien konnte erwartungsgemäss nicht an die Rekordergebnisse des ersten Halbjahres 2021 anknüpfen. Die zyklische Abschwächung der Nachfrage seitens der Windkraftkunden, welche sich bereits in der zweiten Jahreshälfte des vergangenen Geschäftsjahres abzeichnete, führte sich 2022 fort.
Das Geschäft im Transportbereich blieb trotz gestiegenem Auftragsbestand hinter dem Vorjahr zurück. Wiederholte, kundenseitige Projektverschiebungen resultierten in einem tieferen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr.
Für das zweite Semester erwartet Schweiter «insgesamt einen Geschäftsverlauf im Rahmen des ersten Halbjahres». Das Marktumfeld werde anspruchsvoll bleiben.
Dabei wird im Display- und im Architekturgeschäft in Europa und den USA trotz einer leichten Abschwächung aufgrund eingetrübter konjunktureller Erwartungen mit einer soliden Nachfrage gerechnet. (awp/mc/pg)