VP Bank mit schwierigem ersten Halbjahr – Finanzziele 2026 überprüft

VP Bank mit schwierigem ersten Halbjahr – Finanzziele 2026 überprüft
Paul H. Arni, CEO der VP Bank Gruppe. (Foto: zvg)

Vaduz – Die Liechtensteiner VP Bank hat ein schwieriges erstes Halbjahr hinter sich. Das anspruchsvolle Marktumfeld sowie deutliche Investitionen sorgten für einen Gewinnrückgang. Die mittelfristige Strategie wird zwar weiter verfolgt, die finanziellen Ziele kommen aber auf den Prüfstand.

Der Reingewinn im ersten Semester 2022 belief sich noch auf 21,3 Millionen Franken und lag damit um knapp 29 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Geschäftsertrag sank vergleichsweise leicht um 3,1 Prozent auf 161,5 Millionen, wie die Bank am Mittwoch mitteilte. Damit wurden die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen.

Unterschiedliche Erfolgsentwicklung
Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft gab um 8 Prozent auf 72,0 Millionen Franken nach. Insbesondere die transaktionsbasierten Kommissionserträge sackten aufgrund der Marktunsicherheiten um deutliche 27 Prozent ab. Derweil blieb der Erfolg aus dem Zinsengeschäft mit 55,6 Millionen Franken quasi stabil. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft verbesserte sich sogar um 12 Prozent auf 27,1 Millionen.

Im Aufwand spiegeln sich gemäss der Bank die Investitionen in die Strategie 2026 wider. Mit 138,4 Millionen Franken lag er um knapp 5 Prozent über dem Vorjahr. Während der Personalaufwand nur um 1 Prozent auf 85,4 Millionen zulegte, kletterte der Sachaufwand kräftig um 19 Prozent auf 36,7 Millionen. Neben der Investitionen in die Strategie und höhere IT-Kosten schlugen auch ausserordentliche Kosten im Zusammenhang mit den Russland-Sanktionen zu Buche.

Das Kosten-Ertragsverhältnis verschlechterte sich auf 85,7 Prozent von 79,4 Prozent im Vorjahresvergleich. 2023 soll der Investitionsaufwand für die Strategie sinken, die Abschreibungsbelastung werde aber zunehmen.

Bei den betreuten Kundenvermögen gab es durch die Abschwächung der Märkte einen Rückgang um 9,3 Prozent auf 46,5 Milliarden nach 51,3 Milliarden im Vorjahreshalbjahr. Von Sanktionen betroffene Kundengelder in Höhe von 0,2 Milliarden Franken seien separiert worden, seien aber für das Ergebnis nicht signifikant. Beim Neugeld sorgte die stabile Kundenbasis immerhin noch für einen Anstieg von 0,2 Milliarden nach einem Zufluss von 0,7 Milliarden im Vorjahr. Analysten hatten hier im Schnitt mit einem Rückgang gerechnet.

Finanzziele auf dem Prüfstand
Die VP Bank hält an ihrer Strategie 2026 grundsätzlich fest und hat durch eine positive Entwicklung der Fondsstandorte sowie neue Projekte bereits im Juli einen Netto-Neugeldzufluss von 0,4 Milliarden Franken verbucht. Insgesamt werde auch an den langfristigen Ambitionen festgehalten, die finanziellen Ziele zum Ende des Strategiezyklus sollen aber aufgrund der veränderten Marktbedingungen überprüft werden.

Zuvor hatte die VP Bank bis 2026 noch einen Gewinn von 100 Millionen Franken angepeilt, die Gewinnmarge sollte mehr als 15 Basispunkte betragen und das Kosten-Ertragsverhältnis maximal 70 Prozent. (awp/mc/pg)

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