US-Schluss: Anleger machen Kasse vor dem Wochenende

US-Schluss: Anleger machen Kasse vor dem Wochenende
(Adobe Stock)

New York – Die US-Aktienmärkte sind am Freitag aufgrund wieder entfachter Zins- und Rezessionsängste in die Knie gegangen. Die Anleger zögen vor dem Wochenende Geld aus Aktien ab, um vor dem internationalen Notenbanker-Treffen kommende Woche möglicherweise nicht auf dem falschen Fuss erwischt zu werden, hiess es. Zudem belasteten Aussagen von US-Notenbankern, die nicht auf ein gemässigteres Tempo bei den Zinsanhebungen hoffen liessen.

Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Minus von 0,86 Prozent bei 33’706,74 Punkten. Daraus resultierte für den US-Leitindex ein Wochenverlust von 0,2 Prozent. Der marktbreite S&P 500 fiel am Freitag um 1,29 Prozent auf 4228,48 Punkte. Der technologielastige und besonders zinssensible Nasdaq 100 verlor 1,95 Prozent auf 13’242,90 Zähler.

Händler verwiesen auf Aussagen der Fed-Mitglieder James Bullard und Esther George, wonach die US-Notenbank den Leitzins so lange anheben wird, bis die Inflation wieder auf das Ziel von zwei Prozent gesunken sei. Damit dämpften sie Erwartungen am Markt, dass eine Reihe schwacher Wirtschaftsdaten die US-Währungshüter dazu bewegen könnten, die geldpolitischen Zügel etwas weniger schnell anzuziehen.

Die Blicke der Anleger richteten sich bereits auf das in der nächsten Woche anstehende traditionelle Treffen der Notenbanker in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming. Wichtige Währungshüter dürften dabei einen recht «falkenhaften» Ton anschlagen und ihre Auffassung wiederholen, dass der Kampf gegen die Inflation noch nicht vorbei sei, erwarten Analysten des Vermögensverwalters UBS Global Wealth Management.

Auf Unternehmensseite standen die Aktien von Bed Bath & Beyond im Fokus. Nach dem Ausstieg des aktivistischen Investors Ryan Cohen befinden sich die Papiere des Wohnungsausstatters mit minus 40 Prozent weiter im freien Fall. Bereits am Donnerstag hatten sie rund ein Fünftel verloren. Cohens Investment in Bed Bath & Beyond hatte in diesem Jahr mehrfach einen Run auf die angeschlagene Aktie ausgelöst. Nun versilberte der Investor, der vor allem bei jungen Anlegern als Vorbild gilt, seinen Einsatz durch den Verkauf von Millionen Aktien über seine Investmentfirma RC Ventures.

Mit einem Kursplus von mehr als 20 Prozent gab es unterdessen viel Vorschusslorbeeren für die künftige Chefin von Foot Locker: Der Sporteinzelhändler hat mit Mary Dillon einen grossen Namen der Branche an Land gezogen. Sie soll zum 1. September Firmenchef Richard Johnson ablösen, der in Ruhestand geht. Zudem konnte der Konzern am Freitag bei den Anlegern mit besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen punkten.

Mit plus 2,5 Prozent waren auch die Anteilscheine von General Motors gefragt. Nach einer pandemiebedingten mehr als zweijährigen Auszeit will der Autobauer seinen Aktionären wieder eine Quartalsdividende zahlen – wenn auch deutlich weniger als vor dem Corona-Ausbruch. Auch die unterbrochenen Aktienrückkäufe will das Management wieder aufnehmen und diese auf bis zu fünf Milliarden Dollar aufstocken.

Der Euro hielt sich im US-Geschäft über der Parität. Die Gemeinschaftswährung wurde zuletzt bei 1,0042 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0054 (Donnerstag: 1,0178) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9946 (0,9825) Euro gekostet.

Die Kurse von US-Staatsanleihen gerieten unter Druck. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) fiel zuletzt um 0,53 Prozent auf 118,22 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen stieg im Gegenzug auf 2,97 Prozent. (awp/mc/ps)

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