Sensirion im ersten Halbjahr mit mehr Umsatz und Gewinn – Prognose gesenkt
Stäfa – Der Sensorenhersteller Sensirion ist im ersten Halbjahr 2022 weiter gewachsen. Insgesamt wurde Umsatz und Gewinn gesteigert, die Margen erreichten allerdings nicht mehr ganz das Vorjahresniveau. Beim Ausblick rudert das Unternehmen zudem etwas zurück.
Der Umsatz stieg in den ersten sechs Monaten 2022 um 14,2 Prozent auf 164,8 Millionen Franken, wie Sensirion am Mittwoch mitteilte. Der EBITDA stieg hingegen nur noch leicht um 6,5 Prozent auf 48,9 Millionen. Die entsprechende Marge sank somit auf 29,6 Prozent von 31,8 Prozent im Vorjahr. Insgesamt sei die Profitabilität aber weiter überdurchschnittlich und die Auslastung sehr hoch. Unter dem Strich resultierte ein Gewinn von 35,0 Millionen Franken – ein Plus von lediglich 0,6 Prozent.
Mit den Zahlen hat Sensirion die Erwartungen der Analysten vor allem beim Ergebnis deutlich übertroffen – die Experten hatten mit einem kräftigeren Margenrückgang gerechnet.
Märkte mit unterschiedlicher Entwicklung
Die verschiedenen Märkte von Sensirion wiesen im ersten Semester eine deutlich unterschiedliche Entwicklung auf. So zeigte sich der im Vorjahr noch starke Automotive-Markt nun gedämpft mit einem Umsatzrückgang um 8 Prozent auf 31 Millionen Franken. Zahlreiche Automobilkunden seien angesichts der Knappheit mancher Bauteile gezwungen, ihre Fertigung zu drosseln.
Derweil zeigt sich der Medizinalmarkt stark getrieben von einmaligen Sondergeschäften. So normalisierte sich einerseits das pandemiebedingte Geschäft mit Sensoren für Beatmungsgeräte. Dagegen verzeichnete Sensirion eine einmalige Zusatznachfrage bei Homecare-Geräten gegen Schlafapnoe. Unterm Strich lag der Umsatz um 1 Prozent über dem Vorjahr bei 36,6 Millionen.
Der Industriemarkt zeigte derweil mit einem Umsatzplus von 31 Prozent auf 81,2 Millionen Franken einmal mehr eine hohe Dynamik, auch der Consumer Markt habe mit einem Umsatzanstieg von 30 Prozent auf 16 Millionen ein hohes Wachstum erreicht.
Umsatzausblick gesenkt
Mit Blick auf das laufende Jahr ist Sensirion nun etwas vorsichtiger. In den vergangenen Monaten hätten sich die geopolitischen Spannungen als auch die makroökonomischen Unsicherheiten ncohmals erhöht. Die Zulieferermärkte blieben labil und unvorhersehbar. Zudem werde eine weitere moderate Abschwächung der Nachfrage aufgrund der inflationsbedingt eingetrübten Konsumentenstimmung erwartet. Ausserdem gebe es das Risiko, dass Kunden geplante Abrufe kurzfristig ins kommende Jahr schieben.
Daher senkt Sensirion seine Umsatzprognose für 2022 und erwartet nun noch einen Umsatz zwischen 310 und 340 Millionen Franken, das entspreche einem Wachstum von 8 bis 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bislang war das Unternehmen von einem Wachstum um 13 bis 27 Prozent und einem Umsatz von 325 bis 365 Millionen ausgegangen.
Die Margenprognosen werden indes bestätigt. Entsprechend wird eine Bruttomarge im mittleren Fünfzigerbereich und eine EBITDA-Marge im mittleren Zwanzigerbereich angestrebt. Auch die mittel- und langfristigen Wachstumsperspektiven werden bestätigt. (awp/mc/pg)