CH-Schluss: SMI überspringt wieder die 11’000 Punkte-Marke

CH-Schluss: SMI überspringt wieder die 11’000 Punkte-Marke
(Adobe Stock)

Zürich – Die Schweizer Börse hat sich am Mittwoch von den jüngsten Rückschlägen erholt. Am späten Nachmittag hatte der Leitindex SMI die Marke von 11’000 Punkten wieder überschritten und konnte diese auch verteidigen. Im frühen Handel war der SMI zunächst noch unter 10’900 Punkte gefallen, im Verlaufe des Tages legte er aber eine kleine Rally hin. Getrieben wurden die Gewinne vor allen durch die defensiven Schwergewichte und Richemont.

Die Stimmung an den Märkten bleibt jedoch eher verhalten. Wie auch schon an den Vortagen belasten laut Marktteilnehmern die Sorgen um die Entwicklung der Konjunktur und die Zinspolitik der US-Notenbank Fed die Märkte. Das am Donnerstag beginnende Treffen der US-Notenbanker in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming wirft schon jetzt seine Schatten voraus. Erste Stimmen lassen befürchten, dass das Fed mit weiteren deutlichen Zinsschritten gegen die Inflation ankämpfen wird. Die Konjunkturdaten aus den USA, wie etwa die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter, sind auch etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Diese Nachrichten hatten jedoch nur einen geringen Einfluss auf das Börsengeschehen in Übersee.

Der SMI schloss den Handel mit einem Plus von 0,73 Prozent auf 11’012,87 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gab am Berichtstag 0,66 Prozent auf 1686,20 Punkte nach. Insgesamt standen 20 Gewinnern nur neun Verlierer gegenüber, Swiss RE schlossen unverändert. Der breite SPI gewann 0,73 Prozent und schloss bei 14’225,19 Punkten.

Die grössten Kursgewinne gab es beim Luxusunternehmen Richemont (+3,6%). Nachdem das Unternehmen eine Lösung für die defizitäre Tochter Online-Tochter Yoox-Net-A-Porter (YNAP) gefunden hatte, waren die Papiere sehr gefragt. Richemont tritt gut die Hälfte der Anteile an Farfetch und den arabischen Investor Mohamed Alabbar ab. Trotz eines Abschreibers haben dadurch die Aussichten für die EBIT-Marge laut Analysten verbessert.

Im Luxus-Segment waren auch die Papiere des Uhrenherstellers Swatch gefragt und legten 2,4 Prozent zu. Ebenso verzeichnete der Duftstoffhersteller Givaudan einen Zugewinn von 1,1 Prozent.

Für das Plus im SMI zeichneten neben Richemont vor allem die Schwergewichte Nestlé (+1,0) und Novartis (+0,8) verantwortlich. Roche notierten hingegen wenig verändert bei Plus 0,3 Prozent.

Wie schon am Vortag zählten Alcon (+2,2%) zu den besten Titeln im SLI. Grund ist die Kaufankündigung von Aerie Pharmaceuticals durch den Augenheilmittelhersteller.

Technologiewerten konnten am Berichtstag zulegen. VAT verzeichneten ein Plus von 1,4 Prozent. Auch Temenos (+1,3%) und Logitech (+0,6%) schlossen höher. Auch die in diesem Jahr stark gebeutelten AMSOsram-Papiere kamen auf ein Plus von 0,2 Prozent.

Die grössten Verluste verbuchten Holcim (-2,0%). Die Papiere des Baustoffkonzerns waren schon die ganze Woche unter Druck. Der ebenfalls in der Baubranche tätige Sanitärtechnikkonzern Geberit stand mit einem Minus von 1,6 Prozent an zweiter Stelle bei den Verlierern.

Die Finanztitel schlossen uneinheitlich. Partners Group stiegen 1,5 Prozent und Credit Suisse konnten 0,4 Prozent zulegen. Hingen mussten Julius Bär (-0,4%) und UBS (-0,3%) leichte Abschläge hinnehmen.

Lange Zeit zählten Sonova zu den grössten Verlierern. Die Gewinnwarnung in der zurückliegenden Woche drückten immer noch auf die Papiere, im Markt war von einem Vertrauensverlust die Rede. Im Verlauf des Nachmittags konnten die Papiere die Verluste aber auf minus 0,5 Prozent etwas eindämmen.

Im breiten Markt verbuchten nach der Publikation der Halbjahreszahlen Aluflexpack (+4,4%) und Allreal (+3,8%) deutliche Zugewinne. Auch die Liechtensteinischen Landesbank schloss nach Halbjahreszahlen leicht im Plus (+0,6%).

Der Industriekonzern Dätwyler konnte hingegen die Erwartungen der Analysten nicht vollumfänglich erfüllen. Die Valoren gaben 2,5 Prozent nach.

Am stärksten büssten die Papiere von Sensirion ein (-9,3%). Zwar konnte das Unternehmen die Erwartungen der Analysten mit seinem Halbjahreszahlen grösstenteils erfüllen, der gesenkte Ausblick kam aber nicht gut an. (awp/mc/pg)

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