ZFF: Charlotte Gainsbourg erhält Goldenes Auge
Zürich – Das 18. Zurich Film Festival (22.9.-2.10.) zeichnet die französisch-britische Schauspielerin für ihre grosse Karriere und Vielseitigkeit aus. Gainsbourg wird den Preis am 26.9. entgegennehmen und ihren neuen Film THE ALMOND AND THE SEAHORSE als Weltpremiere vorstellen.
Sie gehört zu Europas berühmtesten Schauspielerinnen und arbeitet mit Meisterregisseuren wie Lars von Trier, Alejandro González Iñarritu, Todd Haynes, Agnès Varda, Wim Wenders oder Yvan Attal zusammen. Charlotte Gainsbourg wird beim 18. Zurich Film Festival (ZFF) als Stargast erwartet und erhält für ihre herausragende Schauspielkunst das Goldene Auge des Festivals. «Charlotte Gainsbourg zählt zu den vielseitigsten Charakterdarstellerinnen des europäischen Kinos», erklärt Christian Jungen, Artistic Director des ZFF und führt weiter aus: «Sie zeichnet sich durch eine mutige Rollenwahl aus: Ob Horrorthriller oder romantische Komödie, ob avantgardistisches Drama oder Hollywood-Mainstream: Sie vermag ihren Figuren in allen Genres menschliche Tiefe und Glaubwürdigkeit zu verleihen. Und sie gehört zu den raren Schauspielerinnen, die mit ihrem Charisma in den Bann zu ziehen und einen Film alleine zu tragen vermögen.»
Gainsbourg wird in Zürich zusammen mit Rebel Wilson ihren neuen Film THE ALMOND AND THE SEAHORSE als Weltpremiere vorstellen. Das Regiedebüt von Drehbuchautor und Schauspieler Celyn Jones und Kameramann Tom Stern basiert auf Kaite O’Reilly’s gleichnamigem Bühnenstück von 2008. Gainsbourg und Wilson spielen darin eine Archäologin und eine Architektin, die darum kämpfen, sich eine Zukunft zu erarbeiten, nachdem eine traumatische Hirnverletzung sie von den Menschen entfernt hat, die sie lieben. In einer weiteren wichtigen Rolle ist Trine Dyrholm zu sehen.
Charlotte Gainsbourg hat als Tochter von Serge Gainsbourg und Jane Birkin die Showbühne von Klein auf kennengelernt und trat bereits als 14-jährige in Claude Millers L’EFFRONTÉE (1985) auf, was ihr einen César als beste Nachwuchsdarstellerin einbrachte. Rasch drehte Gainsbourg mit den bekanntesten Autorenfilmern Frankreichs, etwa mit Agnès Varda (KUNG-FU MASTER, 1988), ihrem Lebenspartner Yvan Attal, mit dem sie auch vor der Kamera mehrmals ein Leinwandpaar spielte, Jacques Doillon, Patrice Leconte, Arnaud Desplechin, Dominik Moll oder Danièle Thompson.
Gainsbourg war oftmals in internationalen Filmproduktionen zu sehen, etwa in Franco Zeffirellis JANE EYRE (1996), Alejandro G. Iñárritus 21 GRAMS (2003), Michel Gondrys THE SIENCE OF SLEEP (2006) oder Todd Haynes I’M NOT THERE (2007). Gleich dreimal holte sie Lars von Trier als Hauptdarstellerin auf die Leinwand: Der Horrorthriller ANTICHRIST (2008) brachte ihr den Darstellerpreis beim 62. Festival von Cannes ein. In MELANCHOLIA (2011) spielte sie die Schwester von Kirsten Dunst und in NYMPHOMANIAC (2014) erregte sie durch explizite Sexszenen kontroverse Debatten.
Abseits der Leinwand hat Charlotte Gainsbourg auch eine erfolgreiche Karriere als Musikerin und Songwriterin, in der bereits fünf Studioalben veröffentlicht worden sind, zuletzt 2017 das Album «Rest», das ihr die Auszeichnung als Künstlerin des Jahres 2018 bei den Victoires de la Musique (den französischen Grammy Awards) einbrachte. (ZFF/mc/ps)
Die 18. Ausgabe findet vom 22. September bis 2. Oktober 2022 statt.
Programmbekanntgabe: Do, 8. September 2022
Ticketverkauf: ab Mo, 12. September 2022
Charlotte Gainsbourg
Charlotte Gainsbourg wuchs an Filmsets und in Aufnahmestudios auf, da ihre beiden Eltern, Jane Birkin und Serge Gainsbourg, in der Film- und Musikbranche tätig waren. Im Alter von 13 Jahren debütierte sie in ihrem ersten Kinofilm als Tochter von Catherine Deneuve in Élie Chouraquis PAROLES ET MUSIQUE. Kurz darauf gewann sie 1986 den César Award für die vielversprechendste Schauspielerin für ihre Darstellung in Claude Millers L’EFFRONTÉE. Im selben Jahr spielte sie in CHARLOTTE FOR EVER, geschrieben und inszeniert von ihrem Vater.
Charlotte arbeitete während ihrer Karriere an verschiedenen Projekten, darunter Andrew Birkins THE CEMENT GARDEN (1993), Franco Zeffirellis JANE EYRE (1996), Yvan Attals MA FEMME EST UNE ACTRICE (2001), Alejandro G. Iñárritu’s 21 GRAMS (2003), Emanuele Crialese’s GOLDEN DOOR (2006), Michel Gondry’s THE SIENCE OF SLEEP (2006), Todd Haynes› I’M NOT THERE (2007), Julie Bertuccellis THE TREE (2010), Olivier Nakache und Éric Toledanos SAMBA (2014) oder Lars von Triers Filme ANTICHRIST (2009), MELANCHOLIA (2011) und NYMPHOMANIAC (2013). 2009 gewann sie für ANTICHRIST den Preis für die beste Darstellerin bei den Filmfestspielen in Cannes.
Während Charlotte an Filmprojekten arbeitete, führte sie eine weitere reiche Musikkarriere als Singer-Songwriterin und veröffentlichte bisher fünf Alben: «Charlotte for Ever» (1986), «5:55» (2006), «IRM» (2009), «Stage Whisper» (2011), und «Rest» (2017). Für dieses Album wurde sie bei den Victoires de la Musique (den französischen Grammy Awards) als beste Künstlerin des Jahres 2018 ausgezeichnet. Zuletzt war sie in MY STUPID DOG (2019) von Yvan Attal, in LES CHOSES HUMAINES (2021), in SUZANNA ANDLER (2021) von Benoît Jacquot und in LES PASSAGERS DE LA NUIT (2022) von Mikhaël Hers zu sehen. Ihr Debütfilm JANE BY CHARLOTTE, ein Dokumentarfilm über ihre Mutter, wurde 2021 bei den Filmfestspielen in Cannes vorgeführt.